Hagen. . Familie Omayrat und das Ärzte Team vom AKH sind stolz auf das Säuglings-Quartett, das vor einer Woche in Hagen zur Welt kam. Ausgerechnet am Freitag, den 13.! Für Mariam und Fadi Omayrat dürfte der ab sofort ein Glückstag sein, sind die Vierlinge doch allesamt putzmunter und gesund.
Eine Vierlingsgeburt gab es in Hagen noch nie. Da ist sich das ganze Krankenhaus-Team sicher. „Es ist ein wirklich seltenes Ereignis. Und ein so schönes.“ Sagt Dr. Gerhard Koch, Leiter der Kinderklinik des Allgemeinen Krankenhauses Hagen (AKH), und blickt stolz auf das Baby-Quartett, das vor ihm auf der Wickelkommode liegt. Und die Eltern – Mutter Mariam und Vater Fadi Omayrat – nicken. Nicht erschlagen oder erschossen dreinschauend, erst recht nicht überfordert wirkend, nein, glücklich und entspannt.
Erstaunlich entspannt . . . bei vier Säuglingen auf einen Streich. Aber die zwei Mädchen und zwei Jungen sind gesund, atmen selbstständig und räkeln sich quicklebendig.
Die Familie rechnete zunächst nur mit Zwillingen
Rückblick: Vor 28 Jahren kam Mariam (heute 34) aus dem Libanon nach Deutschland; Fadi (heute 35) vor 23 Jahren. Das Ehepaar Omayrat hat bereits eine zehnjährige Tochter sowie einen fünfjährigen Sohn. Fadi ist gelernter Maler und Lackierer, versorgt derzeit Haushalt und Kinder.
Anfangs hatte der Frauenarzt Mariam gesagt, dass sie Zwillinge erwarte, „zwei Wochen später hab’ ich dann meinem Mann leise ins Ohr geflüstert ,Es werden vier’.“ Heute lacht Fadi Omayrat über den denkwürdigen Augenblick, „aber damals war es schon ein Schock – das war der Hammer.“
Geburt lief ruhig und harmonisch ab
Am 20. August kam Mariam ins AKH. „Es war eine schwierige Situation, alle zwei Tage musste eine zweistündige Ultraschalluntersuchung durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass es allen vieren im Mutterleib gut geht“, sagt Dr. Marc Schüßler, Chefarzt der Frauenklinik. Dazu doppelter Bereitschafts- und Hebammendienst, einige Mitarbeiter verschoben sogar ihren Urlaub, „es war schon ein Kraftakt für unser Haus“.
Am Freitag, den 13. (!) September – Anfang der 30. Schwangerschaftswoche – wurden die vier Säuglinge per Kaiserschnitt geboren. „Nach Feierabend, wir waren ein 15er-Team, bestehend aus Ärzten, Hebammen, Schwestern. Es war eine ruhige Veranstaltung, alle waren eingespielt“, erinnert sich Dr. Gerhard Koch. „Wenn ich da an 1978 denke – damals betreute ich in Hildesheim eine Sechslingsgeburt. Fünf Babys überlebten, mussten von A nach B transportiert und von verschiedenen Teams betreut werden. Hier hingegen lief alles weniger risikoreich und ganz harmonisch ab.“
Eltern bekommen Unterstützung von der Familie
Und mit den Eltern zusammenzuarbeiten, sei herrlich, „man spürt, dass ihr familiäres und soziales Netzwerk funktioniert. Die Familie aus dem Libanon hat sofort Strukturen aufgebaut – das ist für sie selbstverständlich und hilft ihr, den Alltag zu bestreiten.“
Die Omayrats leben in einer 82 Quadratmeter großen Wohnung in Wehringhausen, ein Auto besitzen sie nicht. „Wir hoffen, im nächsten Jahr in eine größere Wohnung umziehen zu können. Immerhin sind wir jetzt zu acht“, sagt Vater Fadi.