Volmarstein/Vorhalle. . Gegen einen 36-Jährigen ist nach der tödlicher Tragödie auf A1 bei Volmarstein jetzt Anklage erhoben worden. Dem Mann wird vorgeworfen, eine junge Frau, die verletzt auf der Fahrbahn lag, überrollt zu haben.

Die Staatsanwaltschaft hat vor dem Amtsgericht Hagen Anklage gegen den 36-jährigen Autofahrer erhoben, der am 29. Juni eine verletzt auf der Autobahn 1 liegende Frau (23) überrollt haben soll.

Dem Mann wird fahrlässige Tötung vorgeworfen. Denn die junge Frau aus Düsseldorf starb offenbar nicht unmittelbar wegen des vorangegangenen Unfalls, sondern weil sie anschließend von dem 36-Jährigen überfahren wurde.

Gegen Schutzplanke geprallt

Es war kurz vor 22.30 Uhr am letzten Samstagabend im Juni, als ein mit fünf jungen Menschen besetzter Renault Twingo, der eigentlich nur für vier Insassen zugelassen ist, zwischen den Anschlussstellen Volmarstein und Hagen-West ins Schleudern geriet und gegen die Schutzplanke prallte. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft war der überladene Pkw zu schnell unterwegs und hatte sich förmlich aufgeschaukelt, so dass die Fahrerin (24) die Kontrolle über das Fahrzeug verlor. Die drei auf der Rückbank sitzenden Personen, die nicht angeschnallt gewesen sein sollen, wurden förmlich aus dem Wagen, der total demoliert wurde, herauskatapultiert und blieben auf der Fahrbahn liegen. In einem der nachfolgenden Autos befand sich der Mann aus Schwerte, der mit seinem Mercedes über die 23-Jährige hinwegrollte und sie tödlich verletzte. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm beim Herannahen an die Unfallstelle unangepasste Geschwindigkeit vor, denn mindestens ein weiteres Fahrzeug hatte zuvor schon angehalten.

Von Unfallflucht ist in der Anklageschrift nicht die Rede. Denn der 36-Jährige stoppte sein Auto einige hundert Meter weiter am Fahrbahnrand, rief die Polizei an und teilte mit, über etwas hinweggefahren zu sein. Der Beamte am anderen Ende der Leitung forderte ihn auf, am nächsten Tag auf einer Polizeidienststelle vorstellig zu werden, was der Mann auch befolgte. Bei der kriminaltechnischen Untersuchung seines Fahrzeugs fanden die Ermittler eindeutige Beweise dafür, dass die junge Frau von diesem Wagen überrollt worden war. Der Angeklagte habe sich im Übrigen sehr kooperativ verhalten.

Insassen schwer verletzt

Die übrigen vier Insassen des Twingos, zwei Hagener (21, 24), eine Düsseldorferin (24) und ein Solinger (21), wurden bei dem Unglück schwer verletzt und mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden. Das Verfahren gegen die 24-Jährige, die am Steuer des Kleinwagens gesessen hatte, wurde eingestellt, weil ihre Mitfahrer eingewilligt hätten, sich in die mit einem überladenen Auto verbundene Gefährdung zu begeben.