Wehringhausen. . Der Chorverband setzt sich für kindgerechtes Singen in Kitas ein. In diesem Sommer wurden vier Hagener Kindergärten bzw. Kindertagesstätten mit der “Toni-singt-Plakette“ ausgezeichnet.

Musikpädagogische Fachkräfte vermitteln kindgerechtes Singen – klingt irgendwie gestelzt und hochtrabend, oder? Ist es aber nicht, wie Johann Fiolka anschaulich und handfest erklärt. Es geht um das Singen in kindgerechter Tonlage und um die „Toni singt“-Plakette. Aber der Reihe nach . . .

„Stimmbänder von Kindern sind natürlich kürzer als jene von Erwachsenen, daher singen Kinder in einer anderen Stimmlage“, fängt Johann Fiolka, Vorsitzender des Chorverbandes Hagen/Ennepe-Ruhr, ganz vorne an. „Erwachsene sollten Kindern daher Lieder eine Oktave höher vorsingen, also an die kürzeren Stimmbänder angepasst.“

Wie das kindgerechte Singen gelehrt werden kann, zeigen Fachkräfte in mehrtägigen Lehrgängen Erziehern aus Kindergärten. Das Schulungsangebot des Chorverbandes qualifiziert die Teilnehmer für die vokalpädagogische Arbeit mit Kindern. Zum Abschluss des Lehrgangs gibt’s ein Zertifikat und für die Einrichtung, in der die Erzieher tätig sind, eine Plakette – eben die „Toni singt“-Plakette. In diesem Sommer wurden in Hagen vier Kindergärten bzw. Kitas ausgezeichnet, darunter der katholische Sankt -Michael-Kindergarten in Wehringhausen.

Mitmach-Lieder kommen an

„Wenn Bewegung ins Spiel kommt, sind alle Kinder gleich Feuer und Flamme“, spricht Birgit Müller aus Erfahrung. Sie ist als Erzieherin in der Lange Straße tätig und hat sich im Vermitteln von kindgerechtem Singen schulen lassen. Birgit Müller stimmt gut gelaunt „Das Lied vom Händewaschen“ an. Und die Jungen und Mädchen, die einen Stuhlkreis gebildet haben, weil „jetzt singen angesagt ist“? Die gehen gleich mit, reiben die Handflächen aneinander und zeigen erstaunliche Textsicherheit. Auch bei den Mitmach-Liedern „Lied vom Füßewaschen“ und bei der „Melodie vom Apfelpflücken“.

„Ziel unserer Bildungsinitiative ist es, Singen wieder stärker in Familie und Gesellschaft zu bringen“, erläutert Fiolka. Kinder sollten spielerisch ihre Stimme kennen lernen und vermittelt bekommen, wie man gut mit ihr umgeht. „Singaktive Kindergärten helfen dabei ungemein.“

Förderung aus Landesmitteln

Der Chorverband Hagen/Ennepe-Ruhr erhält aus Landesmitteln jährlich 600.000 Euro. Das Geld dient u.a. dazu, zwei Akademien zu unterhalten, die Chorleiter fortzubilden, Sänger auszubilden sowie Kinder-, Jugend- und Altenprojekte durchzuführen.

Die „Toni-singt-Plakette" wird in diesem Jahr insgesamt vier Mal in Hagen verliehen: Ausgezeichnet worden sind der kath. Kindergarten St.-Michael in Wehringhausen, die AWo-Kindertagesstätte „Heidezwerge“ in Boelerheide, der ev. Kindergarten „Unter dem Regenbogen“ am Ischeland sowie der St.-Bonifatius-Kindergarten in Haspe.