Wetter/Hagen. .
Der Anlass ist ein sehr trauriger, deswegen hat sich Marcel Pieofke Gedanken gemacht. Der Konzertmanager aus Wetter, der vorrangig Auftritte mit Schlagersängern wie Mickie Krause oder Michael Wendler plant, organisiert das Benefizkonzert an diesem Samstag für die beiden verstorbenen Jungen, „nach voriger Abstimmung mit beiden Eltern“, wie er betont.
Wenn heute ab 18.30 (Einlass 18) Uhr 19 Künstler wie Nadine Prinz, Michael Larsen, Midoo oder auch die Partybiker im großen Bonifatius-Saal in der Berliner Straße in Haspe auf der Bühne stehen, ist das aber auch der Verdienst von Dirk Kretschmann. Der Organisator aus Duisburg bot seine Hilfe im Internet über das soziale Netzwerk Facebook an. „Wir kannten uns vorher nicht, daher ist es großartig, dass er vor zehn Tagen die Idee zu dem Benefizkonzert hatte“, so Marcel Pieofke, der seit sechs Jahren über seine Agentur meist NRW-Schlagergrößen für Auftritte bucht.
Unter dem Motto „Singen für einen guten Zweck“ sollen alle Erlöse aus dem Eintritt (5 Euro pro Person), dem Verkauf von Essen und erhoffte Spenden zu gleichen Teilen an die Familien von Nabil und Felix für die Kosten der Beerdigungen gehen. Die Schirmherrschaft über das Konzert hat - so Pieofke - Staatssekretär Ralf Brauksiepe übernommen.
„Der Halleninhaber verzichtet auf die Miete, möchte aber die Einnahmen aus dem Getränkeverkauf für sich behalten“, berichtet Pieofke über die schwierige Suche nach einer kostengünstigen Örtlichkeit. Erst sollte es eine Freiluftveranstaltung am Harkortberg nach dem Benefizturnier des FC Wetter werden, aber die Stadt brauche für eine Genehmigung vier Wochen Vorlauf. Wengerns Elbschehalle sei zu klein, mit der „Earth Music“-Halle klappte es ebenso wenig, wie mit Wetters Stadtsaal. Auch die Wittener Werkstadt sagte nach erster positiver Rückmeldung noch ab.
Alle treten ohne Gage auf
Als aus Hagen die Bonifatius-Zusage kam, fing für Kretschmann und Pieofke sowie weitere freiwillige Helfer die Arbeit erst richtig an. Neben technischen Fragen kümmerte sich das Duo um Zusagen der ihnen bekannten Künstler. „Alle treten ohne Gage auf, umgerechnet hätte dieser Benefizabend einen Gegenwert von etwa 25.000 Euro“, rechnet der Konzertmanager vor. Jede Formation tritt heute etwa 20 Minuten auf.
Aber passen ein Gedenkkonzert und Schlager oder fröhlicher Pop zusammen? Erst habe Pieofke daran gezweifelt. Aber als das Einverständnis der Eltern inklusive des Vaters von Nabil sogar während des laufenden Ramadan kam, machte er sich ans Werk. „Wir machen nichts auf Ballermann-Niveau“, will Pieofke würdevoll an die beiden Jungen erinnern. „Im Vordergrund steht: Mit Stars zum Anfassen Geld für den guten Zweck sammeln.“
Von der Jugendabteilung des FC Wetter habe er im Vorfeld ebenso Rückenwind wie von vielen anderen erhalten. Daher ist Pieofke optimistisch: „Wir haben viel Werbung in der Umgebung gemacht, auch über Facebook kommen viele Zusagen. Ich hoffe auf ein volles Haus .“