Herdecke. . Das Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke bereitet nach der Zertifizierung als Brustzentrum im Jahr 2006 nun auch die Zertifizierung als gynäkologisches Krebszentrum vor.

Mit der offiziellen Einrichtung eines gynäkologischen Krebszentrums macht das Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke einen weiteren Schritt, zu einer zertifizierten Behandlung von Krebspatientinnen mit Tumoren an den äußeren und inneren Geschlechtsorganen. „Wir arbeiten schon jetzt nach dem für die Zertifizierung vorgesehenen Standard“, sagt Dr. Anette Voigt, Ärztliche Direktorin und leitende Ärztin der Abteilung Frauenheilkunde. Werden absehbar die notwendigen Fallzahlen erreicht, steht einer Zertifizierung durch die Deutsche Krebsgesellschaft nichts mehr im Wege.

Wöchentliche Tumorkonferenz

Im Mittelpunkt der Behandlung steht dabei natürlich die Patientin. Sie wird in Zukunft von einer speziell ausgebildeten Krankenpflegerin betreut – von der Einweisung bis zur fünf Jahre dauernden Nachsorge. Bereits etabliert ist eine wöchentlich stattfindende Tumorkonferenz, bei der alle beteiligten Ärzte zusammen kommen und die notwendigen Behandlungsschritte durchsprechen. „Diese Konferenzen haben sich sehr bewährt“, sagt Anette Voigt. Zumal die Einbeziehung aller Beteiligten, vom Pathologen über die Psychologin bis zur Pflegekraft, dem ganzheitlichen Ansatz des Hauses entspreche.

Mit der Zertifizierung will sich das GKH als Adresse für Krebspatienten etablieren. „Früher kamen viele Patienten zu uns, die bereits eine Behandlung an einem anderen Krankenhaus hinter sich hatten. Unser medizinischer Ansatz wurde quasi als letzte Möglichkeit gesehen“, sagt Voigt. Von diesem Image wolle man weg, denn: „Wir wedeln hier nicht mit dem Mistelzweig, sondern bieten eine integrative Onkologie an.“ Das heißt, die anthroposophische Medizin wird ergänzend zur Schulmedizin eingesetzt. „Nur für Patienten, die eine schulmedizinische Behandlung ablehnen, ist die Anthroposophie dann alleinige Alternative.“ Grundsätzlich sieht Voigt bei Patienten, die nach Herdecke kommen, mehr Mut, auch alternative Behandlungsformen anzusprechen. „Wir gehen darauf ein, auch wenn wir vielleicht nicht immer überzeugt von einer Methode sind.“

Neben Anette Voigt nimmt Roman Bolotin, der Oberarzt in der Abteilung Frauenheilkunde, das Skalpell für die Operationen in die Hand. „Sein Schwerpunkt ist die minimal-invasive Chirurgie“, hebt Voigt hervor. „Das bieten in der Tumorbehandlung nur sehr wenige Kliniken an.“