Hagen. . Der Schwabe Steffen Pfeiffers läuft den Jakobsweg und setzt sich dabei für „Wasser als Grundrecht“ ein. Bei der Gewerkschaft Verdi in Hagen machte er jetzt Halt und nahm sich neben dem ernsten Anliegen auch Zeit für einen Plausch über das Wandern.
Steffen Pfeiffers (46) aus Freiberg am Neckar wandert seit Ende Juni auf dem Jakobsweg vom Nordkap 6500 Kilometer nach Finisterre in Spanien, um auf das Thema „Wasser als Grundrecht“ aufmerksam zu machen. Gestern legte er bei der Gewerkschaft Verdi in Hagen, die sein Ansinnen unterstützt, eine Rast ein.
Was wollen Sie erreichen?
Steffen Pfeiffers: Dass der freie Zugang zu sauberem und gesundem Wasser für alle Europäer gewährleistet bleibt und die Wasserversorgung nicht privatisiert wird. Wasser ist ein Menschenrecht, der Wassersektor sollte nicht liberalisiert und kommerzialisiert werden.
Aber warum sind Sie im hohen Norden Europas begonnen?
Pfeiffers: Ein Journalist hat mir gesagt, wenn ich den herkömmlichen Jakobsweg ginge, würde das niemanden vom Stuhl reißen und auch die Medien nicht interessieren. Ich will ja ein Zeichen setzen. Also habe ich den Start ans Nordkap verlegt.
Wie lange sind Sie unterwegs?
Pfeiffers: Heute ist der 88. Tag meiner Pilgerreise. Ich bin von Dortmund über Herdecke nach Hagen gekommen und wandere weiter nach Schwelm.
Das Ruhrgebiet ist nicht zu vergleichen mit der schönen norwegischen Landschaft, oder?
Pfeiffers: Sie werden es mir vielleicht nicht glauben, aber dies sind die bislang schönsten zwei Etappen der gesamten Tour. Vorher habe ich das Image des schmutzigen, kohlestaubbelasteten Ruhrgebietes im Kopf gehabt. Jetzt weiß ich, dass das nicht stimmt. Die Hohensyburg hat mir sehr gefallen, und in Vorhalle kann man stundenlang durch den Wald streifen, ohne jemandem zu begegnen.
Was bedeutet das Wandern, abgesehen von Ihrer politischen Intention, für Sie?
Pfeiffers: Absolute Freiheit. Selbst wenn ich nichts bewirke, habe ich eine geniale Zeit, die mit nichts aufzuwiegen ist.