Hagen. . Anwohner und Mitglieder des Tennisvereins Rot-Weiß Hagen streiten über das richtige Parken an der Bredelle. Während die Stadt Knöllchen schreibt, regiert das Verkehrschaos in der engen Straße.

40 Jahre lang war alles gut – finden zumindest die Verantwortlichen des Tennisvereins Rot-Weiß Hagen. Seit aber die Mitarbeiter der Stadt an der Bredelle Falschparken strikt sanktionieren, regiert auf und neben der Straße das Verkehrschaos. „Kommen Sie mal vorbei. Das müssen Sie sich angucken“, sagt Heinrich Poll. Denn das, was den Versicherungskaufmann und seine Tennis-Freunde so auf die Palme bringt, lässt sich, so sagt er, mit Worten kaum beschreiben.

Nur einspurig befahrbar

Also Ortstermin an einem Montag-Spätnachmittag. Zu einer Zeit, in der an Hagens größter Tennisanlage Hochbetrieb herrscht. 50 bis 60 Spieler kommen und gehen, Eltern bringen Kinder zum Training und holen sie ab. Ganz rechts am Fahrbahnrand befindet sich eine weiße Linie. Links von dieser Linie parken Autos in langer Schlange und sorgen dafür, dass die Straße nur einspurig befahrbar ist. Begegnungsverkehr ist nur an Parklücken möglich. Durch eine leichte Biegung ist die Straße nur schwer einsehbar.

Links von der Linie befinden sich Brachflächen im Eigentum der Stadt. Dahinter liegen die Grundstücke von Anwohnern. „Jahrzehntelang ist auf diesen Brachflächen wie in Parkboxen im 90-Grad-Winkel geparkt worden“, sagt Hans-Horst Klawonn, Vorsitzender von Rot-Weiß. „Die Fahrzeuge haben so gestanden, dass dahinter Fußgänger sicher die Straße entlang gehen konnten.“ In den meisten Fällen jedenfalls. Denn je weiter man die Straße fährt, desto schmaler wird der Streifen.

„Probleme haben zugenommen“

Was dazu geführt hat, das parkende Autos zum Teil mit dem Heck bis an die weiße Linie und darüber hinaus gestanden haben – berichten Anwohner. „Die Probleme haben zugenommen, seit der Tennisverein seinen Eingang verlegt hat. Schulkinder mussten auf die Fahrbahn ausweichen“, sagt Anwohner Udo Ackermann, der – und das wiederum eint ihn mit den Tennisspielern – die jetzige Situation keineswegs für optimal hält. „Aus unserer Sicht wäre ein Parken nur für Anwohner gut. Der Parkplatz an der Ecke ist ursprünglich für den Tennisverein gebaut worden.“

Rein rechtlich ist und war es nach Auskunft der Stadt Hagen nie erlaubt, im rechten Winkel zur Fahrbahn zu parken. Als sich Anwohner vor dem Schulstart im Büro von Oberbürgermeister Dehm beschwerten, sah sich die Stadt zum Handeln genötigt. Stefanie Wiener vom Ordnungsamt spricht von „einer ungeordneten Situation“. Es habe einen Ortstermin gegeben. Neben den verschärften Kontrollen seien zusätzlich Piktogramme aufgebracht und Schilder installiert worden, um die Sicherheit für Fußgänger zu erhöhen.

Zurück zur alten Regelung

Das aber ist nach Ansicht der Rot-Weiß-Verantwortlichen, die von einer Begehung nach eigener Aussage nichts wussten, keineswegs gelungen. Hinzu käme, dass sich die Anzahl der Parkplätze durch die neue Regelung halbiert habe. „Kinder, die zu uns auf die Anlage wollen, müssen jetzt zwischen den geparkten Autos hindurch die Fahrbahn überqueren“, so Klawonn, „Autofahrer, die auch noch auf den Gegenverkehr achten müssen, haben die Mädchen und Jungen nicht im Blick.“ Der Verein plädiert dafür, wieder zur alten Regelung zurückzukehren – „ohne dass erst ein Kind angefahren werden muss“.