Hagen-Emst. Eine neue Klassik-Reihe startet am 22. September im Emster Kulturhof.

„Klassik-Tatort“ heißt es schon seit längerem sonntags im Kulturhof Emst. Womit gemeint ist, dass man sich die Stunden vor dem „Tatort“-Krimi im TV mit einer klassischen Veranstaltung gepflegt vertreiben kann. „Und wenn die berühmte Anfangsmelodie dann im Fernsehen erklingt, sitzt man wieder gemütlich auf dem heimischen Sofa“, erläutert Sven Söhnchen. Der Kulturmanager des Emster Kulturhofs fährt fort: „Eingebettet in ­besagten ,Klassik-Tatort’ startet in Kürze die neue Vortragsreihe ,Wie entsteht Gänsehaut’?“

Hierbei handelt es sich um eine Kooperationsveranstaltung mit dem Team des Vereins Kammermusikfestival Hagen. „Viermal bis zum Jahresende werden wir im Kulturhof der Frage nachgehen, wie es zum Entstehen der Gänsehaut in der klassischen Musik kommt“, erklärt Söhnchen und verspricht, musikalisch und erzählerisch beste klassische Unterhaltung zu bieten.

Keine Belehrung

Bis zu 100 Gäste können im Kulturhof Auf dem Kämpchen 16 Platz nehmen und den jeweiligen Konzerten samt kurzer Abschlussdiskussion lauschen. „Aber wir möchten nicht belehrend ‘rüberkommen, sondern versuchen, dass die Zuhörer einen Zugang zu den präsentierten Musikstücken finden. Und wir möchten Sensibilität für die klassische Musik wecken“, betonen Hildegard Schiller und Roland Pröll. Beide gehören zum Vorstand des Vereins Kammermusikfestival ­Hagen.

Schiller organisiert die „Gänsehautreihe“, Pröll moderiert die Spätnachmittagsveranstaltungen und nimmt selbst am Piano Platz. Und er lädt Gäste zu sich ein. „Es handelt sich um hochkarätige, aber bescheidene Gäste“, macht der Musikprofessor neugierig. Und zählt auf: „Cellistin, Flötistin, Geiger und Trompeter in jeweils unterschiedlicher Besetzung spielen gemeinsam mit mir. Und Rezitatoren tragen kleine Gedichte vor.“

Pröll will die klassische Musik aus dem Elfenbeinturm holen, „es geht nicht um hochgeistiges, historisches Wissen, was ich vermitteln möchte, sondern um die Gefühlsempfindungen beim Zuhören“, unterstreicht der Professor.

Improvisationsfreude

Was für ihn das Wichtigste beim Musizieren ist – egal, in welcher Sparte? „Herzensgüte und Improvisationsfreude“, sagt der leidenschaftliche Pianist.

Die Gänsehautreihe startet am Wahlsonntag, also dem 22. September und endet am 8. Dezember. Beginn ist stets um 17 Uhr; der Eintritt beträgt jeweils 6 Euro.

Als „Bonbon“ wird in der Johanniskirche am 29. September das zweite Meisterkonzert präsentiert (Eintritt 15 Euro).