Hagen-Mitte. . Das Bühnenprogramm für die kommende Saison steht. Der Bereich Kongresse und Tagungen soll allerdings noch weiter ausgebaut werden.
Über den mehr oder weniger optisch gelungenen Grünton zu lamentieren, sei so überflüssig wie der Versuch, ein totes Pferd zu reiten, formuliert Jörn Raith treffend. Und spielt damit auf die markante Farbe des Teppichbodens im großen Saal an, der derzeit ausgetauscht wird.
„Rund 1000 Quadratmeter werden gerade verlegt. Übrigens nicht im ,großen’, sondern im ,grünen’ Saal, wie wir die Hauptveranstaltungsfläche neuerdings nennen“, schmunzelt der Stadthallen-Chef. Denn „grün“ solle künftig das Schlagwort, mit dem man den gesamten Glaspalast im Wasserlosen Tal vermarktet, sein, „schließlich sehen wir uns im Veranstaltungsbereich als grüner Botschafter der Stadt“.
In der Ferienzeit stehen sonst keine größeren Renovierungsarbeiten ins Haus, „nur Pinselsanierung“, sagt der 55-Jährige.
500.000 Euro Zuschuss jährlich
Seit eineinhalb Jahren ist Raith Geschäftsführer der Stadthalle. Der Zuschuss seitens der Stadt liegt bei jährlich 500.000 Euro, „mein Ziel ist es, den Zuschussbedarf in der Zukunft zu verringern“. Erste Schritte in diese Richtung hat er bereits vorgenommen, „ich habe das Management gestrafft und die Kosten damit um einen nennenswerten Betrag gesenkt“. Personelle Engpässe gebe es dennoch nicht, so beginne am 1. September eine junge Frau bei ihnen ihre Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau. „Als eigenständige GmbH der Stadt dürfen wir ausbilden“, unterstreicht Raith.
Welche Neuerungen es außerdem in den kommenden Monaten gibt? „Ich mache keine Eigenveranstaltungen mehr.“ So gastierten in den Vorjahren z.B. Dieter Nuhr, die Amigos und Eckart von Hirschhausen auf Risiko der Halle in Hagen. „Eigenveranstaltungen zu vermarkten ist zeitaufwändig und personalintensiv. Da vermiete ich die Halle lieber direkt an eine Künstleragentur und habe im Falle leerer Stuhlreihen keinen finanziellen Verlust.“
Trotz des Verzichts auf Eigenveranstaltungen habe er für die kommende Saison schon heute rund 20 Prozent mehr kulturelle Veranstaltungen auf dem Programm stehen als in der vergangenen Spielzeit, teilt Raith nicht ganz ohne Stolz mit.
Horst Lichter, Max Raabe und Co.
Wer demnächst im Bereich „Show und Bühne“ im Wasserlosen Tal anrücken wird? U.a. Horst Lichter mit seiner Show „Jetzt kocht er auch noch“ (29. September), Max Raabe und das Palast Orchester (4. Oktober), die 1. Hagener Rocknacht (16. November), „The 12 Tenors“ (14. Februar) und Volker Pispers mit seinem Programm „ Bis neulich“ (4. Juni).
„Der Comedy-Abend ,Alles auf Anfang’ am 14. Dezember mit Paul Panzer ist bereits seit April ausverkauft, und auch das Programm ,Keine Ahnung’ mit Comdian Sascha Grammel Anfang 2014 läuft im Vorverkauf sehr gut“, verkündet Raith zufrieden.
Zufrieden mit Verlauf der Abi-Bälle
Zur Silvester-Party 2012/13 wären 1000 Besucher gekommen, für die diesjährige Fete habe man schon jetzt 160 Karten verkauft. Und auch der Ausrichtung von Abi-Bällen stünde man im kommenden Jahr wieder offen gegenüber: „In den letzten Wochen haben wir hier Hunderte von Abiturienten samt Familien – insgesamt 5000 Leute – betreut“, sagt Raith, „eine wunderbare Zielgruppe, was die Zukunft betrifft’“.
Raith möchte, dass die Stadthalle in dreierlei Hinsicht wahrgenommen wird: als für jedermann miet- und bezahlbares Bürgerhaus, als attraktive Kulturbühne und als innovative Stätte für Business-Events.
Raiths weiteres Bestreben: Mehr ertragreiche Businessveranstaltungen in die Halle holen und den Begriff „Green meetings“ fest installieren und mit Leben füllen. „Bei Kongressen und Seminaren bleiben die Teilnehmer meist über einige Tage und verzehren hier einiges“, begründet der 55-Jährige seine Vorliebe für Konferenzgäste. Man stelle für den Veranstalter natürlich auch ein interessantes Rahmenprogramm zusammen (u.a. Besuch Wasserschloss Werdringen, Hohenhof, Schloss Hohenlimburg oder Rafting auf der Lenne).
Restaurant Wintergarten besser nutzen
„Unser Restaurant Wintergarten wollen wir besser nutzen“, ergänzt Raith seine Pläne für die kommenden Monate. „Wir bieten die Räumlichkeiten mit 110 Sitzplätzen nun verstärkt für Familien- oder Firmenfeiern an, inklusive der kleinen Bühne samt Technik und Biergarten-Nutzung.“
Die erste Veranstaltung im Glaspalast nach den Ferien? Jörn Raith überlegt kurz: „Ende August. Da kommen uns die Lycker besuchen.“