Hagen. . Am Freitag feierte die Komödie „Zwei wie Bonnie und Clyde“ Premiere in der alten Kapelle.

Am Freitagabend feierte die Komödie „Zwei wie Bonnie und Clyde“ Premiere im Theater an der Volme in der Dödterstraße 10. Gespannt warteten die anwesenden Zuschauer auf den Beginn des ­Stückes, aber das Bühnenlicht blieb zunächst aus. Außer einem eigenartigen gelben Schimmer war nichts zu sehen. Als der gelbe Schimmer dann zu sprechen begann, war klar: Dieser Abend wird die Lachmuskeln ziemlich strapazieren.

Denn Chantal alias Bonnie (gespielt von Theaterleiterin Indra Janorschke) sorgte nicht nur mit ihrem neongelben Shirt und den auffallend gemusterten Leggins für gute Unterhaltung. Nachdem sie den Lichtschalter endlich gefunden hatte, ging der Spaß auf der Bühne so richtig los.

Zusammen mit ihrem Freund Manni alias Clyde (gespielt von Lars Lienen), ist sie auf der Flucht vor der Polizei in einem alten Schuhlager gelandet. Die beiden Strategen freuen sich diebisch über den vermeidlich gelungenen Banküberfall, bis sie sich die Beute genauer ansehen.

Keine Ahnung

Statt der Tüte mit dem Geld hat Chantal die Einkäufe einer Bankkundin mitgenommen. Außerdem haben die beiden keine Ahnung, wo sich das Schuhlager eigentlich befindet, denn Chantal war auf der Flucht mit der Straßenkarte hilflos überfordert. Weil die beiden Möchtegernganoven aber über mindestens so viel Motivation wie Dummheit verfügen, beschließen sie kurzerhand, den Überfall einfach zu wiederholen. Man kann’s ja mal versuchen . .

Manni arbeitet sofort einen neuen Plan aus und damit auch wirklich nichts schief gehen kann, üben sie das Ganze erst einmal in ihrem Schuhlager. Aber auch Manni fällt das Denken nicht immer ganz leicht und somit ist es vorprogrammiert, dass auch der nächste Überfall noch nicht den erhofften Erfolg bringen wird. Das Pärchen gibt jedoch nicht auf. . .

Noch immer erfolglos

Lars Lienen spielt den super-­coolen Bankräuber mit Feinstrumpfhose über dem Kopf mit herrlich ansteckender Spielfreude und enormer schauspielerischer Präzision. Indra Janorschke zeigte als „Intelligenzbestie“ Chantal ihr wahres komödiantisches Talent. Die beiden entlockten den Zuschauern in feinster Stan-und -Olli-Manier so manches „Oh nein! Das gibt’s doch nicht“.

Der lockerleichten Inszenierung von Beate Wieser ist es zu verdanken, dass die Zuschauer eine äußerst rasante und komische Sommerkomödie sahen, die oft an der Grenze zum Absurden spielte, aber nicht in billigen Klamauk rutschte. Die Premierengäste dankten es dem „Bonny und Clyde-Team“ mit lang anhaltendem Applaus.