Hagen. An der pharmazeutisch-technischen Lehranstalt (PTA) in Hagen wurden die ersten sieben Lehrerinnen verabschiedet. Das Institut steht vor dem Aus. Auch die Leiterin der Schule, die Apothekerin Astrid Weitner, gab ihren Posten auf.
An der pharmazeutisch-technischen Lehranstalt (PTA) in Hagen wurden die ersten sieben Lehrerinnen verabschiedet. Das Institut steht vor dem Aus. Auch die Leiterin der Schule, die Apothekerin Astrid Weitner, gab ihren Posten auf. „Ich kann nicht nachvollziehen, dass die Landesregierung sich derart unnachgiebig zeigt“, sagte Dr. Klaus Fehske, Chef der Rathaus-Apotheke.
Die PTA muss 2014 nach 45 Jahren geschlossen werden, weil das rot-grüne Kabinett in Düsseldorf dem Institut die vergleichbar geringe Unterstützung von 4896 Euro im Monat, was einem Viertel der Gesamtkosten entspricht, gestrichen hat. Eine Zeitlang hätten die hiesigen Apotheker, die ohnehin einen Großteil des Etats der Schule finanzieren, darüber nachgedacht, den Landesanteil zu übernehmen, so Fehske. Letztlich seien diese Bemühungen an der ungeklärten Raumfrage gescheitert. Die Chemieräume im Gebäude der Industrie- und Handelskammer seien nicht mehr genehmigungsfähig gewesen, das permanente Ausweichen in die Gesamtschule Eilpe käme auf Dauer nicht in Frage. „Wir haben mit einem Umzug ins Schulzentrum Wehringhausen geliebäugelt, doch die dafür notwendigen 200.000 Euro können wir ohne Hilfe der öffentlichen Hand nicht finanzieren“, so Fehske.
Neue Schüler werden nicht mehr aufgenommen
Somit bricht in Hagen eine weitere Erkennungsmarke weg. Für die Oberstufe endet die Schulzeit in diesem Sommer, die jetzige Unterstufe darf ihre Ausbildung bis zum Abschlussexamen im nächsten Jahr fortsetzen. Neue Schülerinnen werden, obwohl 50 Bewerbungen vorlagen, nicht mehr aufgenommen. Für die scheidende PTA-Leiterin Astrid Weitner übernimmt der Apotheker Dr. Gerhard Stahl aus Gelsenkirchen die Führung der Schule bis zu deren Auflösung. Den Unterricht leiten zudem zwei Laborassistentinnen und sechs nebenamtliche Lehrerinnen.
In nahezu jeder der rund 50 Apotheken in Hagen arbeiten eine oder mehrere pharmazeutisch-technische Assistentinnen. Fehske rief die Landesregierung noch einmal zu einer Neuregelung der Ausbildung im Rahmen von Berufsschulunterricht auf, wie es in allen anderen Bundesländern auch der Fall sei: „Damit dieser familienfreundliche und attraktive Beruf erhalten bleibt, der für die Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln unverzichtbar ist.“