Hagen. . Kein Campusfest bei der Fernuniversität, kein Seegeflüster im Hengsteybad und “echtes“ Springefest wird es in Hagen 2013 auch nicht geben. Immerhin: Die Berufsfeuerwehr wird 100 Jahre alt und rockt im August die Springe in der Hagener City.

Irgendwie scheint in diesem Jahr der Wurm drin zu sein. Kein Campusfest, kein Seegeflüster, und ein „echtes“ Springefest wird es auch nicht geben. Vielmehr heißt es in diesem Sommer vor dem ­Cinestar „Springefest zu Gast bei ,100 Jahre Berufsfeuerwehr’“.

„Wir sehen uns nicht als Totengräber des Springefestes. Das Datum für unsere Feier steht seit August 2012 fest“, unterstreicht Veith Lenke, stellvertr. Feuerwehrchef. Die Berufsfeuerwehr feiert ihren runden Geburtstag vom 2. bis 4. August auf der Springe; das Springefest war ursprünglich für das Wochenende 23. bis 25. August geplant. Zwei Großveranstaltungen mit Live-Musik innerhalb von drei Wochen in der City seien nicht ratsam. Man grabe sich gegenseitig Sponsoren und Gäste ab, befürchtete die Veranstaltergemeinschaft Springefest, zu der u.a. die Hagen-Agentur und der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) zählen. Woraufhin das originäre Springefest gestrichen und stattdessen die Variante „Zu Gast bei“ in Absprache mit der Feuerwehr beschlossen wurde.

"Floriansbier" für die Feuerwehr gebraut

„Besser ist es doch, die ­Ressourcen zu bündeln“, so Wladimir Tisch von der Hagen-Agentur.

„Wir sind Veranstalter und gestalten das Programm am Samstag ab 13 Uhr. Es wird kein kulinarisches Fest wie das Springefest werden, vielmehr stellen wir ein Familienprogramm mit Vorführungen und Übungen rund um die Feuerwehr auf die Beine. Um 22 Uhr tritt Extrabreit auf. Natürlich verlangen wir keinen Eintritt und rechnen mit mindestens 5000 Besuchern“, so Lenke. Für das Rahmenprogramm am Freitag und Sonntag ist die Hagen-Agentur verantwortlich.

Apropos „kein kulinarisches Fest“: Das Springefest stemmten im letzten Jahr sieben Gastronomen, bei der „Zu Gast bei“ -Variante sitzen lediglich zwei Gastro-Betriebe („Würzburger“ und „Kota Radja“) mit im Boot. Einige der bisherigen „Springefest“-Wirte haben abgewunken, da die Vormann-Brauerei von der Feuerwehr als Exklusiv-Lieferant ausgewählt wurde. „Wir sind die Hagener Feuerwehr und haben uns daher für einen lokalen Anbieter entschieden. Ferner ist Christian Vormann seit Jahren Mitglied der freiwilligen Feuerwehr und hat ein ,Floriansbier’ für unser gebraut“, betont Lenke. Die Feuerwehr rückt auf der Springe mit eigenen Bierwagen und zwei Grillständen, die von Ehrenamtlichen betrieben werden, an. „Aufgrund der Terminkollision lässt es sich nicht vermeiden, dass Abstriche in puncto Beteiligung heimischer Gastronomen gemacht werden. Machen wir das Beste daraus. Künftig soll aber alles wieder anders laufen“, fasst Lars Martin (Dehoga) diplomatisch zusammen.

Das Campusfest – bis 2010 eine der beliebtesten Open-Air-Veranstaltungen in Hagen – wird es auch in diesem Jahr nicht geben.

Sicherheitsauflagen verschärft

Fernuni-Sprecherin Susanne Bosse­meyer: „Nach der Katastrophe auf der Love-Parade in Duisburg wurden die ­Sicherheitsauflagen massiv verschärft, außerdem hat sich durch den Neubau die Struktur des Campus verändert.“ Man erarbeite ein neues Event-Konzept, „eventuell schon für Sommer 2014“.

Und auch das Festival Seege­flüster wurde für dieses Jahr aus wirtschaftlichen Gründen sowie Terminproblemen gestrichen.

Man darf auf den Open-Air-­Sommer 2014 gespannt sein. . .