Hagen. . Die Georges-Bizet-Oper wird nach zehn Jahren wieder in Hagen aufgeführt.
Die Oper gehört zu den beliebtesten der Welt. „Carmen“ wurde verfilmt, von Maria Callas gesungen und ihre Musik – wie die Arie Habanera – kennt wirklich jeder. Vor zehn Jahren wurde das Meisterwerk von Georges Bizet zuletzt am Hagener Theater aufgeführt. Also höchste Zeit, so Intendant Norbert Hilchenbach, die Oper in neuer Fassung wieder auf Hagener Bühne zu spielen. Am Samstag, 8. Juni, um 19.30 Uhr feiert das Werk, das von Anthony Pilavachi „zu den Wurzeln zurück“ inszeniert wurde, im Großen Haus Premiere.
Pilavachi, der das erste Mal in Hagen Regie führt, hat „Carmen“ bereits 1993 in Norwegen – als Aufführung in einem Amphitheater – inszeniert. „Doch von damals habe ich nichts übernommen“, unterstreicht Pilavachi und fügt an „Eigentlich arbeite ich nicht für solch eine Gage wie momentan in Hagen, aber das Hagener Theater ist eine echte Entdeckung.“
Keine femme fatale
In der Hagener Fassung wird die rassige Carmen nicht als eindimensionale femme fatale dargestellt, sondern als Frau mit einer vielschichtigen Persönlichkeit, mit Träumen und Niederlagen.
„Ich präsentiere kein Vollweib, das Flamenco tanzt. Die Aura ist viel wichtiger“, betont Regisseur Pilavachi. Seine Carmen (Kristine Larissa Funkhauser) sei vielmehr wie Daniela Katzenberger „gestrickt“. „Sie arbeitet sich von unten nach oben. Die Protagonistin wie das ganze Werk bedient nicht, sondern überrascht.“
Viele Elemente in die Oper eingearbeitet
Dramaturgin Dorothee Hannappel hat viele schauspielerische Elemente in die Oper eingearbeitet und eine zeitgemäße, doch nicht krankhaft-moderne Fassung geschaffen. Peer Palmowskis vier Bühnenbilder spiegeln enge, mit teilweise 70 Sängern und Musikern bestückte Räume, die kammerspielhaft wirken, wider.
Die Opern-Inszenierung wird von der Sparkasse Hagen gesponsert. Pro Spielzeit unterstützt die Sparkasse das Hagener Theater mit 40.000 bis 45.000 Euro.