Hagen. . Im Forum des Sparkassen-Karrees findet am 20. April der erste Hagener Seniorentag unter dem Motto „Gute Aussichten“ statt.

„Lebensabend“ – ein schweres Wort, das nicht gerade durch Leichtigkeit punktet. Das wenig Interesse wachruft, nicht positiv besetzt ist. Ganz anders hingegen „Gute Aussichten“. Und als Ergänzung die Begriffe „Kunst, Kultur, Sport, Reisen und Freizeit“.

„Wir wollen mal nicht Pflegeheime oder Sturzprophylaxe in den Mittelpunkt stellen, sondern aktive ältere Menschen“, bringt es Ruth Sauerwein auf den Punkt. Die Vorsitzende des Seniorenbeirats weiß genau wie die anderen Mitorganisatoren des Hagener Seniorentages 55 plus, dass selbst 80-Jährige nicht als Senioren angesprochen werden wollen. Am Spruch „Niemand will alt sein, aber jeder alt werden“, scheint viel Wahres dran zu sein.

Buntes Programm

„Ein Titel, der charmanter klingt, aber dennoch das gleiche aussagt, ist uns nicht eingefallen. Wir hoffen allerdings, durch den Zusatz 55 plus eine breite Schicht anzusprechen“, so Stephanie Krause, Leiterin der Freiwilligenzentrale. Das Programm, das Seniorenbeirat, Begegnungsstätten und Freiwilligenzen­trale gemeinsam für den übernächsten Samstag (20. April) gestrickt haben, liest sich jedenfalls bunt und abwechslungsreich. Im Sparkassen-Karree gibt’s etliche Angebote, die im Grunde jedermann – egal,ob jung oder alt – ansprechen. Da gibt’s kurze Crash-Kurse in Englisch, Französisch, Spanisch und Türkisch, da werden die Besucher 55 plus mit Zumba in Schwung gebracht, es wird gemeinsam gesungen und das Improtheater „Kulturbeutel“ tritt auf.

An im Sparkassen-Forum aufgebauten Infoständen können sich die Besucher Anregungen holen und Broschüren mitnehmen, auf der Bühne geht’s aktiv zu. Präsentationen, Gesprächsrunden, Tanz und Malerei kommen zum Zuge. Aber „Gute Aussichten“ lockt auch mit weichen Themen wie Wellness-Kosmetik oder Farb- und Typberatung.

Städtisches Seniorenbüro geschlossen

Von den Kooperationspartnern wird eine Veranstaltung in so großem Rahmen erstmals aufgelegt. „Und der Hintergrund ist leider ein ernster“, erläutert Hans-Jürgen Klein. „Ende 2012 wurde das städtische Seniorenbüro geschlossen, die dort beschäftigte Halbtagskraft auf eine andere Stelle gesetzt“, so der stellvertretende Vorsitzende des Seniorenbeirats.

„Der Grund liegt auf der Hand. Die kommunale Anlaufstelle wurde im Rahmen der Haushaltskonsolidierung abgeschafft.“ Seitdem landen viele Hilfegesuche von alten Menschen auf den Tischen von Begegnungsstätten, Kirchengemeindebüros oder der Freiwilligenzentrale. „Natürlich versuchen wir zu helfen oder zu vermitteln, doch eine neutrale Stelle fehlt einfach“, bedauert Krause.