Hagen. Die Baukosten-Explosion beim Hagener Tierheim wird nicht nur den Rechnungsprüfungsausschuss und die Politik beschäftigen, sondern auch Regierungspräsident Gerd Bollermann will alle Fakten auf seinem Tisch sehen.

Der Baukostenskandal rund um die Errichtung des Tierheims wird ein erhebliches Nachspiel haben. Oberbürgermeister Jörg Dehm hat gestern das Rechnungsprüfungsamt mit einer Sonderprüfung des Falls beauftragt. Dabei soll vor allem nachvollzogen werden, wer welche Investitionen beauftragt hat, worüber der Verwaltungsvorstand informiert und welche Ausgaben die Politik tatsächlich beschlossen hat. Hintergrund sind jetzt bekannt gewordene Mehrausgaben in Höhe von mehreren hunderttausend Euro, die das ursprünglich gedeckelte Budget des Tierheim-Neubaus in Höhe von 2,3 Millionen Euro gesprengt haben.

Bollermann erwartet Bericht

Parallel dazu fordert die Bezirksregierung in Arnsberg von der Stadt Hagen eine präzise, detailreiche Schilderung der genauen Umstände, die zu den erheblichen Mehrausgaben geführt haben. „Nach sehr sorgfältiger und sehr ausführlicher, aber auch sehr nüchterner Analyse wird die Kommunalaufsicht die entsprechenden Schlussfolgerungen ziehen“, ließ Christoph Söbbeler, Sprecher der Bezirksregierung, gestern keinen Zweifel daran, dass das Bollermann-Haus den Fall aufmerksam verfolge. Damit dürfte die Genehmigung des Haushaltssanierungsplanes 2013 noch in diesem Februar in weite Ferne rücken.