Hagen. Die 50.000 Euro Förderung fließen in das Projekt „Soziale Stadt Wehringhausen“. Unter anderem sollen temporäre Gärten eingerichtet werden.
Ein warmer Geldregen schüttete sich jetzt über 12 NRW-Städte aus, doch Hagen war nicht dabei. Die Rede ist vom Landeswettbewerb „Ab in die Mitte“, der das Ziel verfolgt, Ortszentren zu stärken. Hagen geht leer aus, da sich die Volmestadt im letzten Herbst für den 2013er-Wettbewerb nicht beworben hatte. Eine verpasste Chance, eine verschenkte Gelegenheit, an Fördergelder zu gelangen? Nein, denn so einfach, wie’s scheint, ist die Sache nicht . . .
Achse zwischen Kunst und Kommerz
Zum Hintergrund: Hagen hat sich diverse Male am Wettbewerb des NRW-Ministeriums für Bauen, Wohnen und Stadtentwicklung beteiligt und zählte in den Jahren 1999, 2000, 2001, 2006 und 2007 auch zu den Preisträgern. So flossen 2006 zum Beispiel Fördergelder in das vom damaligen Kulturamt erarbeite Projekt „Blau“. Darin ging es um die Stärkung der Achse zwischen Kunst (Karl-Ernst-Osthaus- und Emil-Schumacher-Museum sowie Schaufenstermuseum) und Kommerz (Neue Mitte: Volme-Galerie, Sparkassen-Karree, Rathaus und Ebert-Platz). 2007 wurde Hagen ausgezeichnet für das Konzept „Proberäume /Denkfabrik Hagen“, in dem es um die Aufwertung des Stadtteils Eilpe durch eine erstellte provisorische Brücke von der Eilper Straße hinüber zum Wippermanngelände sowie durch ein Bürgerfest auf dem Bleichplatz ging.
Gärten für Wehringhausen
Das städtische Planungsamt hatte sich mit dem Konzept „Gärten für Wehringhausen“ Ende 2011 an „Ab in die Mitte“ beteiligt, wurde Anfang 2012 jedoch nicht als einer der Preisträger ausgewählt. „Allerdings wurde die Stadt Hagen für ihre Projektidee gelobt. Und die Jury empfahl uns, das Konzept beim Wettbewerb „Soziale Stadt“ einzureichen“, erläutert Stadtplaner Bernd Roß. Der wohlwollenden Aufforderung kam die Stadt nach. Und hier schließt sich der Kreis, denn das NRW-Bauministerium ist auch Fördergeber des auf Langfristigkeit ausgerichteten Projektes „Soziale Stadt“. „Ab in die Mitte“ hingegen ist eine kurzfristige Förderung, die jährlich an Gewinner ausgeschüttet wird.
„Kürzlich – also Ende letzten Jahres – ging bei uns der Bewilligungsbescheid für die ,Soziale Stadt Wehringhausen ein“, so Baudezernent Thomas Grothe zufrieden. Nun fließen also über mehrere Jahre insgesamt 2,8 Mio. Euro nach Wehringhausen - darin enthalten sind die 50.000 Euro aus dem 2011/2012er ,Ab in die Mitte’-Topf. „Wenn wir uns am aktuellen Wettbewerb beteiligt hätten, wären wir bestimmt leer ausgegangen, da das Ministerium uns wohl kaum zwei Mal in Folge bedacht hätte“, mutmaßt Grothe und begründet somit die diesjährige Nicht-Teilnahme.
Eigenmittel genehmigt
„Außerdem haben wir für die 20 Prozent Eigenmittel, die jede Kommune bei Förderprojekten beisteuern muss, im Fall ,Soziale Stadt Wehringhausen’ zum Glück grünes Licht bekommen. Natürlich unter der Voraussetzung, dass unser Haushalt Ende Februar von Arnsberg genehmigt wird“, hofft Grothe.
Von den 2,8 Mio. Euro sollen ein Stadtteilbüro in Wehringhausen errichtet und Aktionen durchgeführt werden, ferner soll das Projekt „Natur auf Zeit/ temporäre Begrünung“ realisiert werden.