Hagen. . Das Bundesbildungsministerium und die Stadt Hagen bieten am kommenden Samstag in der Stadthalle eine Bürgerdiskussion zum demografischen Wandel an.

Die Stadt Hagen unterstützt den Bürgerdialog Demografischer Wandel des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Dazu führt das BMBF in den kommenden Wochen sechs eintägige Bürgerkonferenzen in verschiedenen Teilen Deutschlands durch – darunter auch am 27. Oktober ab 10 Uhr in der Hagener Stadthalle. Parallel dazu findet im Internet unter der Adresse www.buergerdialog-bmbf.de ein moderierter Online-Dialog statt.

Ergebnisse werden gesammelt

Unter der zentralen Fragestellung „Wie bleibt unser Land ideenreich und innovativ?“ haben interessierte Bürger die Möglichkeit, sich über das Zukunftsthema demografischer Wandel und seine Auswirkungen auf die Arbeits- und Lebenswelt zu informieren, sich eine Meinung dazu zu bilden und mit anderen zu diskutieren.

Die Ergebnisse des Bürgerdialogs werden Anfang 2013 in einem Bürgerreport zusammengetragen, der konkrete Handlungsempfehlungen der beteiligten Bürger an Verantwortliche aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft enthält. Diese Empfehlungen sind wichtige Orientierungspunkte, etwa für die konkrete Ausgestaltung der Demografiestrategie der Bundesregierung oder für die Bildungspolitik.

„Auswirkungen zu spüren“

„Hagen ist eine Stadt, in der schon heute die Auswirkungen des demografischen Wandels sehr deutlich zu spüren sind. Deshalb unterstützen wir gerne das Bundesforschungsministerium bei seinem Vorhaben“, ruft Hagens Oberbürgermeister Jörg Dehm zur Beteiligung am Dialog auf. „Wir sollten dem demografischen Wandel offensiv begegnen und nicht nur Risiken beschreiben, sondern sich bietende Chancen nutzen.“

Die Bürgerdialoge seien Ausdruck einer neuen Kultur des Zuhörens und des Dialogs zwischen Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft, sagt Annette Schavan, Bundesministerin für Bildung. „Zu den Aufgaben demokratischer Politik gehört es, dass sie Foren zur Beteiligung anbietet.“

Niedrige Geburtenziffern

Hinter dem demografischen Wandel stehen drei Entwicklungen: Anhaltend niedrige Geburtenziffern führen zu einem Rückgang der Bevölkerungszahl. Eine steigende Lebenserwartung hat einen Anstieg des Durchschnittsalters zur Folge. Und die Zuwanderung von Menschen aus dem Ausland kann diese Prozesse teilweise ausgleichen, macht aber zugleich auch erhöhte Integrationsanstrengungen erforderlich. Manche Schätzungen gehen davon aus, dass die Bevölkerung Deutschlands in den nächsten 50 Jahren um bis zu 17 Millionen Einwohner sinken wird.

Die Kurzformel für den demografischen Wandel lautet: „Wir werden weniger, älter und vielfältiger.“ Dadurch wird sich unsere Lebens- und Arbeitswelt in den kommenden Jahren radikal verändern. Insbesondere das Sozial- und das Bildungssystem stehen vor großen Herausforderungen. Vor diesem Hintergrund ist die zentrale Frage des Bürgerdialogs Demografischer Wandel: Wie bleibt unser Land ideenreich und innovativ?