Hagen. . Der US-Finanzinvestor Advent hat sich bereits vor dem Ende der Annahmefrist mehr als 75 Prozent der Anteile an der Hagener Handelsgruppe Douglas gesichert.

Am Tag des Ablaufs der Annahmefrist ist es amtlich: Die Hagener Handelsgruppe Douglas wird vom US-Finanzinvestor Advent International übernommen - im Einvernehmen mit der Douglas-Gründerfamilie Kreke. Bis Montag Abend habe sich Advent bereits 76,21 Prozent der Anteile gesichert, teilte die damit beauftragte Advent-Gesellschaft Beauty Holding Three gestern mit.

75 Prozent waren bis Dienstag 24 Uhr nötig, damit die Transaktion über die Bühne gehen konnte. Advent hatte 38 Euro pro Aktie geboten. Zunächst hatte die Familie Kreke zugestimmt, ihren Anteil von 12,7 Prozent zu verkaufen, später auch die beiden anderen Großaktionäre, der Bielefelder Dr.-Oetker-Konzern und der Ulmer Drogerieunternehmer Erwin Müller.

„Wir freuen uns darüber“

„Wir haben das zur Kenntnis genommen und freuen uns darüber“, sagte eine Sprecherin der Familie Kreke. Mit einer Stellungnahme will die Familie um Vorstandschef Dr. Henning Kreke und dem Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Jörn Kreke aber noch bis zum offiziellen Ende der Annahmefrist warten. Ebenso wenig äußern wollte sich gestern eine Sprecherin der Douglas Holding AG in Hagen. „Wir wollen warten, bis alles ausgezählt ist und dann erst an die Öffentlichkeit gehen“, sagte sie.

Auch der Finanzinvestor Advent hielt sich bedeckt. Es gebe da außer der 75-Prozent-Marke weitere Bedingungen, die erfüllt werden müssten, hieß es. „Stehen wir am Ende bei 80, 90 oder 95 Prozent, und bleibt Douglas im MDax oder nicht“, sagte eine Advent-Sprecherin. Die Zeichen stehen für einen Verbleib des Unternehmens an der Börse. „Wir können mit der Börsennotierung leben“, hatte Advent-Chef Sen zuletzt betont. Hintergrund könnte sein, dass der Finanzinvestor für ein De-Listing weit mehr als 75 Prozent der Anteile benötigte.

Bleibt Douglas im MDax?

Aber auch die Deutsche Börse hat beim Douglas-Verbleib im MDax ein Wort mitzureden. „Über die weitere Zugehörigkeit entscheiden Marktkapitalisierung, Börsenumsatz und der Freefloat“, klärt Sprecher Andreas von Brevern auf. Dieser Anteil von frei handelbaren, also nicht im Besitz von Großaktonären befindlichen Aktien darf auch nach der Übernahme nicht unter 10 Prozent fallen. Sonst wird die Aktie aus dem Index genommen. „Wir warten auf die offizielle Mitteilung, wer künftig welche Anteile hält“, sagte von Bevern.

Allgemein wird damit gerechnet, dass Advent nach dem Ausbau der Parfümeriekette Douglas und der Juwelierkette Christ sowie der Sanierung der Thalia Buchhandlungen weiterziehen wird und damit der Familie Kreke die Möglichkeit gibt, ihrerseits die Mehrheit der Anteile an dem Handelsunternehmen zu übernehmen.