Hagen. . Eine gut organisierte Bande hat in Helfe einen Auflieger samt 25 Tonnen Kupfer gestohlen. Das Fahrzeug wurde später von der Feuerwehr in Essen-Kray sicher gestellt, wo es an einer Landstraße stand: leer. Von den Dieben fehlt bislang jede Spur.

Buntmetalldiebe geben sich nicht mehr mit der Plünderung von Friedhöfen oder ein paar Kabeln zufrieden. Von einem Firmengelände an der Feldmühlenstraße (in Höhe von Haus Busch) stahl eine offenbar gut organisierte Bande in der Nacht zum Montag einen Anhänger, der mit 25 Tonnen Kupfer beladen war. Wert der Beute: deutlich über 100.000 Euro.

Der Diebstahl war generalstabsmäßig vorbereitet und zugleich aus dem Stegreif ausgeführt. Wie die Polizei rekonstruierte, knackten die Täter zunächst das Schloss zu dem Parkplatz, auf dem mehrere Laster abgestellt waren, machten sich jedoch zielgerichtet an dem mit dem Kupfer beladenen Sattelzug zu schaffen. Es war nicht leicht, an den Auflieger heranzukommen.

Die Diebe schlossen einen Gabelstapler kurz und beschwerten ihn, damit die Räder nicht durchdrehten, mit einem aus dem Boden gerissenen Betonpoller. Per Spanngurt zogen sie den Sattelzug sodann 30 Meter nach vorn. Das reichte, um den Anhänger abzukoppeln und an eine andere Zugmaschine, mit der die Diebe wohl selbst zum Tatort gekommen waren, anzuhängen. Mit ihrer tonnenschweren Ladung verschwanden die Täter ungesehen in der Dunkelheit.

Auflieger in gefährlicher Schräglage

Am Montag erlebte die Feuerwehr in Essen-Kray eine Überraschung. Auf einer Landstraße stand ein Auflieger in gefährlicher Schräglage, abgestützt mit einem Helium-Druckgasbehälter. Wie sich herausstellte, handelte es sich um das in Helfe gestohlene Fahrzeug. Offenbar hatten die Diebe bei ihrem nächtlichen Vorgehen die Kurbelstützen des Anhängers beschädigt und damit unbrauchbar gemacht, so dass die das Gefährt kurzerhand mit der Gasflasche abfingen. „Es bestand die Gefahr, dass der Auflieger umkippt“, so ein Sprecher der Feuerwehr, die den Hänger mit hydraulischen Hebern sicherte.

Von der Diebesbande fehlt indes jede Spur. Wahrscheinlich haben die Täter das Kupfer irgendwo zwischen Hagen und Essen auf einen anderen Lastwagen umgeladen oder in einer Halle oder auf einem Schrottplatz gelagert. Die Polizei verfolgt derzeit keine heiße Spur, weiß aber aus Erfahrung, dass gestohlenes Buntmetall in solcher Menge oft zu Verladehäfen wie Rotterdam transportiert wird, um es von dort aus zu verschiffen oder aber mit gefälschten Papieren zu versehen und abermals auf dem europäischen Markt zu verkaufen.

Zeugen, die in der Nacht zum Montag in der Nähe von Haus Busch verdächtige Beobachtungen gemacht haben, werden gebeten, sich unter 986 2066 mit der Polizei in Verbindung zu setzen.