Hagen. . Brigitte Passoth hat Stifter Klaus Korte bis zu seinem Tod begleitet. Die Klaus-Korte-Stiftung wurde bereits gegründet; das erste stationäre Hospiz soll im Herbst 2014 in seinem ehemaligen Wohnhaus in der Rheinstraße eröffnet werden.

Er hatte keine eigene Familie, keinen Kontakt zu seinen Nachbarn, und er lebte mit seinem alten Vater zurückgezogen in einem stattlichen Haus in der Rheinstraße: Klaus Korte, der vor eineinhalb Jahren im Alter von 62 Jahren starb und Vermögen und Haus einer Stiftung vermachte – mit dem Ziel, das erste stationäre Hospiz in Hagen zu gründen.

Brigitte Passoth hat Klaus Korte während seiner letzten Wochen im Mutter-Theresa-Hospiz in Letmathe betreut, nach seinem Tod war sie als Testamentsvollstreckerin für seinen Nachlass verantwortlich und sie ist heute Vorsitzende der gegründeten Klaus-Korte-Stiftung. „Wir haben uns gemocht, auch wenn Klaus Korte sehr speziell war“, erinnert sich Brigitte Passoth. Und schmunzelt: „Er hat immer gesagt ,Meine Frau Passoth’.“

Kümmerin und „Mädchen für alles“

Als gelernter Chemiker stand Klaus Korte der modernen Welt mit all ihren technischen Finessen stets aufgeschlossen gegenüber. „Anfangs verhielt er sich mir gegenüber recht verschlossen, doch das Eis brach, als er mich das erste Mal mit Laptop und i-Phone arbeiten sah. Das fand er großartig“, erzählt Brigitte Passoth lächelnd. Und im Laufe der Zeit wurde sie immer mehr seine „Kümmerin“, sein „Mädchen für alles“.

„Leben bis zum letzten Tag“, der Leitspruch des Fördervereins, dem Brigitte Passoth vorsteht, sei keine Phrase, „wir möchten den Patienten ein friedliches Abschiednehmen von ihren Familien ermöglichen und ihnen die letzten Tage so schön wie möglich gestalten“.

Hospiz-Mitarbeiter erfüllten lang gehegten Wunsch

So haben ehrenamtliche Hospizmitarbeiter Klaus Kortes Lieblingsgericht Ragout Fin zubereitet. „Vier Mal, erst dann war es ihm genehm. Und dann hat er sich Beethovens Neunte auf seinem neuen i-Pad angehört und dazu Ragout Fin gespeist“, blickt Brigitte Passoth zurück.

Nur einen Tag vor seinem Tod hätten ihm die Hospiz-Mitarbeiter eine sein Leben lang ersehnte Cabrio-Fahrt („Mit Sonnenbrille und Käppi ging’s im offenen Flitzer auf Tour durch die Landschaft“) ermöglicht. Und Klaus Korte hat „seiner Frau Passoth“ versichert: „Ich genieße die Zeit hier im Hospiz in vollen Zügen.“

Hospiz-Bezug im Herbst 2014

Im Rahmen ihrer traditionellen Weihnachtsaktion bittet die WP-Stadtredaktion um Spenden für das erste stationäre Hospiz in Hagen, das ganz im Sinne Klaus Kortes in dem Gebäude in der Rheinstraße eröffnet werden soll. Allerdings muss im Vorfeld das ehemalige Wohnhaus umgebaut und im Garten ein Anbau für acht Patientenbetten errichtet werden. Der Bezug des Hospizes ist für Herbst 2014 geplant.