Hagen. . Bauschlosser Hans Iwanetzki spendet für das Wichernhaus ein Kunstwerk aus Stahl.

Rein künstlerisch arbeitet er sonst nie. Schließlich ist Hans Iwanetzki Bauschlosser. Wobei der Handwerker nicht ausschließlich fürs Grobe zuständig ist. „Nein, ab und an arbeiten wir auch filigran, entwerfen zum Beispiel Fenster­gitter und dekorative Treppengeländer. Aber mit dieser Arbeit hab’ ich mich auf Neuland begeben.“

Mit besagtem Neuland spielt der Experte in Sachen Metall auf das Kunstwerk, das seit kurzem im Wichernhaus hängt, an. Eine Spende des Schlossers aus Eilpe an die Diakonie Mark-Ruhr.

Zum Hintergrund: Vor drei Jahren wurde der moderne Gebäudekomplex Wichernhaus in der Martin-Luther-Straße 9-11 gebaut. Und Iwanetzki bekam den Auftrag, u.a. Treppengeländer und Handläufe zu fertigen. „Und da kam mir der Gedanke, dass man hier ja auch mal ­etwas Gutes tun könnte“, sagt der Handwerker unprätentiös.

Ein Sakral-Element an der Wand

Nach Gesprächen mit Pfarrer Dirk Bernd Bobe aus der Geschäftsführung der Diakonie Mark-Ruhr entschied sich Iwanetzki, ein Kunstwerk, das die Botschaft der Diakonie widerspiegelt, zu entwerfen.

„In unserem Veranstaltungssaal in der dritten Etage fehlte immer irgend etwas“, erläutert Pressereferent Fabian Tigges. Und konkretisiert: „Ein Sakral-Element, das die freie Wand ziert. Schließlich wird der Raum fast täglich von zahlreichen Menschen genutzt.“

Das reale Leben

Hans Iwanetzi nahm sich der freien Wand an, wählte als Ausgangsmaterial vier Stahlplatten aus, denen er erst einmal Ruhe gönnte. Sieben lange Monate. „Die unterschiedlich geschwungenen Bleche hab’ ich auf meinem Betriebshof überwintern lassen“, erläutert der Handwerker. Zwischendurch habe er die Platten mit Flies abgerieben. Die Bleche verwitterten, es entstanden auf natürliche Weise Formen, Maserungen und Schattierungen, die eine besondere Optik hervorbrachten.

„Jedes Blech ist anders und kann individuell interpretiert werden. Der Rost ist ein natürlicher Prozess“, so Hans Iwanetzki. Und Fabian Tigges fährt fort: „Dadurch wird auch das reale Leben abgebildet. Und die vier Quadrate stellen die Hauptaufgabenfelder der Diakonie dar: Pflege, Behindertenarbeit, Soziale Dienste und Jugendhilfe.“