Hagen. .

Um sich einzuleben, zu integrieren, wohlzufühlen spielt Kommunikation eine wichtige Rolle. In Hagen kümmern sich seit 2008 „Sprachpaten“ ehrenamtlich um Grundschulkindern, die aus anderen Ländern kommen und noch nicht so gut Deutsch können.

Einmal die Woche reden, spielen und lesen sie gemeinsam oder machen einen Ausflug. Jetzt sucht das Diakonische Werk wieder neue Sprachpaten. Der Infoabend und eine erste kleine Schulung finden diesen Freitag um 18 Uhr im neuen Wichernhaus der Diakonie in der Martin-Luther-Straße 9-11 statt.

„Der Austausch ist sehr interessant für beide Seiten. Beide werden offener und man hätte sonst zum Beispiel nicht unbedingt eine kurdische Familie im Freundeskreis“, erzählt Sabine Böcker, die das Projekt koordiniert. Zurzeit kümmern sich zehn Sprachpaten um 14 Kinder aus sieben verschiedenen Ländern. Sabine Böcker würde dieses Jahr gerne zehn neue Sprachpaten ausbilden, um nicht nur Familien in Altenhagen und am Loxbaum zu erreichen sondern in der ganzen Stadt. Die Nachfrage sei auf jeden Fall da, die Rückmeldungen seien positiv und auch die schulischen Leistungen würden sich verbessern.

Bernt Berg aus Herdecke hat sich letzten Freitag bereits über das Projekt informiert. Er ist Pensionär und findet: „17 Mal zum Fußball zu gehen ist dann doch zu wenig.“ In der Vergangenheit stand er im Austausch mit Flüchtlingen aus Bosnien, jetzt möchte er Kindern aus anderen Ländern beim Lernen der deutschen Sprache helfen. „Mal sehen, ob das etwas wird. Es muss schließlich zusammen passen“, so Berg. Die Chemie zwischen Sprachpate und Patenkind muss stimmen, das betont auch Sabine Böcker.

Bevor die Ehrenamtlichen aber ihre Schützlinge kennen lernen, werden sie an zwei Wochenenden geschult. Der Zweitsprachenerwerb wird dort besprochen, aber es geht auch um Kultur: Was ist unsere Kultur? Wie begegnen wir anderen?