Hengstey. .
Das Wasserwerk in Hengstey wird für 14,5 Millionen Euro auf den neuesten technischen Stand gebracht. Der Betreiber der Anlage, der heimische Energieversorger Mark-E, entspricht damit einer Verfügung der Bezirksregierung, die allen Wasserversorgern entlang der Ruhr den Einbau einer weiteren Aufbereitungsstufe vorschreibt.
Das innovative System, das am Ende der bisherigen Aufbereitungskette integriert wird, steigere die Wasserqualität in mehreren Stufen, so Roland Rüther, Leiter des Hengsteyer Wasserwerks. Zunächst erzeugt die Anlage Ozon, das die Reaktionsfähigkeit bestimmter Stoffe im Wasser erhöht und sie dadurch absorbierbar macht. Sodann werden unerwünschte Partikel in einer Schwefelfilter- und einer Pulveraktivkohleanlage eliminiert. Schließlich folgt eine UV-Desinfektion, die den gänzlichen Verzicht auf Chlor im Trinkwasser ermöglichen könnte.
Ansprüche an die Trinkwasserqualität steigen
Die gewaltige Anlage will Mark-E in einem zwölf Meter hohen Gebäude auf dem 48 Hektar großen Gelände des Wasserwerks unterbringen. „Das wird aussehen wie ein Hochregallager, aber hinter Bäumen versteckt sein“, so Rüther.
So funktioniert die Wasserversorgung
Derzeit beliefert das Wasserwerk Hengstey Hagen mit Trinkwasser. Voraussichtlich 2013 wird das Wasserwerk an der Hasper Talsperre reaktiviert.
Im Stadtgebiet können in acht Hochbehältern 23000 Kubikmeter Wasser gespeichert werden. Aufgrund der Topografie muss das Wasser mit 23 Pumpstationen in 23 Druckzonen von 91 Meter über dem Meeresspiegel (Hengstey) bis auf 360 Meter NN (Im Deerth) gefördert werden. Im Stadtgebiet liegen 747 Kilometer Versorgungsleitungen und 335 Kilometer Hausanschlussleitungen. Mark E versorgt so 31 000 Wasser-Hausanschlüsse.
Für den Verbraucher macht sich die zusätzliche Aufbereitungsstufe nicht bemerkbar, vielmehr kann man das Vorhaben auch als Ausdruck überängstlicher Sicherheitsbestimmungen interpretieren. Denn die durch die Maßnahme angepeilte Verbesserung der Wasserqualität lässt sich lediglich im Milliardstelbereich hinter dem Komma darstellen. Nichtsdestotrotz verteidigt Mark-E-Vorstand Erik Höhne die Investition: „Sie ist schließlich gesetzlich vorgeschrieben. Und außerdem müssen wir akzeptieren, dass die Ansprüche der Kunden, gerade was die Trinkwasserqualität angeht, gestiegen sind.“
Das Wasserwerk in Hengstey, das alle 190.000 Einwohner Hagens täglich und zuverlässig mit frischem Trinkwasser versorgt, wurde bereits in den vergangenen acht Jahren für 16 Millionen Euro umfassend saniert. Die naturnahe Aufbereitung des Wassers verläuft heute vollautomatisch.