Boele. . Ein großer Farbfleck auf dem Gehweg und der Hagener Straße erzürnt den Boeler Jürgen Arens.
In der Werbung geht so etwas immer wie von selbst: Kaum stört irgendwo ein Fleck, da wird ihm mit vermeintlichen Wundermittelchen schon der Garaus gemacht. Dass ein Fleck im richtigen Leben aber ganz schön hartnäckig sein kann, erfährt derzeit Jürgen Arens – direkt vor seinem Haus an der Hagener Straße.
Den Schlamassel entdeckte Arens, als er am Samstag vor anderthalb Wochen von der Nachtschicht heimkehrte: Ein voller Eimer mit weißer Farbe war offensichtlich mit voller Wucht auf den Boden geknallt, so dass Straße und Bürgersteig, aber auch der Zaun und das Haus des Boelers arg in Mitleidenschaft gezogen wurden. Die Polizei schrieb eine Anzeige gegen Unbekannt, denn der Verursacher der Ferkelei ist bis heute nicht ermittelt, erläutert Arens: „Sonst hätt’ ich ihm die Hammelbeine schon lang gezogen.“ Nicht geklärt ist gleichermaßen, ob der überdimensionale Klecks auf ein Versehen oder auf eine Form von Vandalismus zurückzuführen ist.
Der Fleck geht nicht weg
Fest steht indes, dass es sich bei der Farbe um ein sehr teures Qualitätsprodukt handelt, das seinen Preis wert ist: Einmal aufgetragen, kann es mit gewöhnlichen Methoden kaum mehr entfernt werden. Also überstrich Arens die Spritzer am eigenen Zaun zähneknirschend, während er sich ob der Entfernung der Farbe von Bürgersteig und Straße am Montag vor acht Tagen an die Stadt wandte.
Tatsächlich kam wenig später ein Mitarbeiter des Wirtschaftsbetriebs Hagen (WBH) vorbei, nahm die Verschmutzung unter die Lupe und sicherte laut Arens zu, die Farbe am Mittwoch mit einem Dampfstrahler zu beseitigen. „Welchen Mittwoch er meinte, sagte er allerdings nicht“, hat der Boeler seinen Humor noch nicht verloren – denn in Sachen Fleck-Beseitigung hat sich bislang noch nichts getan.
Mit dem nächsten Atemzug kehrt aber der Ernst in seine Stimme zurück: „Wenn ich ein bisschen Unkraut stehen lasse, kann ich sofort ein Knöllchen kriegen. Aber diese Farbspritzer sehen nicht nur schlimm aus, sondern werden bei Nässe zudem rutschig. Wenn da bei Regen ein Moped drüber fährt, besteht Sturzgefahr.“
Im Notfall abgefräst
Inzwischen hatte sich auch das Ordnungsamt – informiert von einem anderen Boeler – des Falles angenommen. Deren Mitarbeiter stellten fest, dass weder der Hagener Entsorgungsbetrieb (HEB) noch die Feuerwehr über entsprechende Gerätschaften oder Mittel zur Beseitigung des widerspenstigen Riesenkleckses verfügen. Und hatten ihre Pflicht somit getan.
Doch Jürgen Arens darf weiter hoffen, dass es dem Flecken bald an den Kragen geht, ergab eine Nachfrage bei Uwe Spannaus, beim HEB für Straßenunterhaltung zuständig: „Wir müssen zwar nicht grundsätzlich jeden Farbklecks beseitigen, werden aber umgehend prüfen, ob hier tatsächlich eine Rutschgefahr besteht. Wenn dem so ist, wird die Farbe natürlich beseitigt; im Notfall muss sie abgefräst werden.“
Jürgen Arens hätte sogar eine andere Lösung anzubieten: „Ich würde mir sogar selbst Farbe kaufen und Bürgersteig und Straße grau streichen. Aber da hat man mir gesagt, das ginge nicht – schließlich handele es sich um städtischen Besitz.“