Boelerheide. .
Was die Versorgung mit Geschäften angeht, erlebt Boelerheide seit drei Jahren ein Auf und Ab: Im Oktober 2009 schloss der Edeka-Markt in der Grimmestraße, der ganze Stadtteil stand plötzlich ohne Nahversorger da. Doch ein halbes Jahr darauf schloss Dirk Tiedemann die Lücke mit der Eröffnung seines Tante-Emma-Ladens in der Malmkestraße.
Gestern machte der örtliche Schlecker-Markt dicht, doch zeitgleich ging Marcel Pelz (29) mit seiner Metzgerei an den Start. „Ich habe ein gutes Gefühl“, gab sich der Neu-Unternehmer überzeugt, dass sein Geschäft von den Boelerheidern angenommen wird.
Zur Eröffnung gaben sich die Menschen gestern die Klinke in die Hand. „Natürlich bin ich froh, dass wir vor Ort wieder einen Metzger haben“, erklärte Thomas Gubisch (43). Und Heike Grunert ergänzte: „So ein Geschäft hat hier gefehlt.“
"Wir können hier jedes Geschäft gebrauchen"
Marcel Pelz steht nicht allein hinter der Ladentheke, Mutter Bärbel (67) und Gattin Sandra Feicht (30) unterstützen ihn. Rund 35.000 Euro haben Pelz und Hausbesitzerin Erika Werner (68) in das Ladenlokal an der Ecke von Fritz-Reuter-Straße, Kapellenweg und Grimmestraße investiert. „Es muss doch weitergehen hier in Boelerheide“, sagte Frau Werner.
Mittwochs und freitags ist in der Metzgerei heiße Theke (Frikadellen, selbstgemachter Leberkäse, Hähnchenschnitzel), dann gibt es auch Mittagstisch (Eintopf, Rinderbraten etc.). Herta Harmann (83) weiß das Angebot zu schätzen, sie will öfter zum Einkaufen kommen, obwohl sie in der relativ weit entfernten Hagener Straße wohnt: „Ich habe selbst 30 Jahre in einem Fachgeschäft gearbeitet. Außerdem kaufe ich nicht gern in einem Supermarkt ein.“
Ursprünglich hatte Marcel Pelz eine Fleischabteilung im Tante-Emma-Laden von Dirk Tiedemann eröffnet, doch nach einigen Monaten stellte sich heraus, dass das Geschäft nur eine Familie ernähren kann. Er arbeitete wieder als angestellter Metzger, bis er jetzt die Chance zur Selbstständigkeit beim Schopf packte. „Dem Leben in Boelerheide tut das auf jeden Fall gut“, freute sich auch Tiedemann. „Wir können hier jedes Geschäft gebrauchen.“