Hagen/Düsseldorf. . Einen besseren öffentlichen Einstand hätte sich das neue Führungstrio in der Hagener Zentrale der Nordwest Handel AG kaum wünschen können. Zweistelliges Wachstum in allen Sparten, der Gewinn fast verdoppelt und die Mitgliederzahl weiter ausgebaut: Nichts trübt die 2011er Rekordbilanz des Großhändlerverbundes, die Vorstandschef Jürgen Eversberg fünf Wochen nach seinem Amtsantritt in Düsseldorf präsentiert.

Einen besseren öffentlichen Einstand hätte sich das neue Führungstrio in der Hagener Zentrale der Nordwest Handel AG kaum wünschen können. Zweistelliges Wachstum in allen Sparten, der Gewinn fast verdoppelt und die Mitgliederzahl weiter ausgebaut: Nichts trübt die 2011er Rekordbilanz des Großhändlerverbundes, die Vorstandschef Jürgen Eversberg fünf Wochen nach seinem Amtsantritt in Düsseldorf präsentiert.

Ein Erfolg, der noch Vorgänger Günter Stolze zuzuschreiben ist, wie der bisherige Chef der Bielefelder Zeus-Gruppe betont. Und natürlich der guten Auftragslage bei Industrie, Handwerk und Baugewerbe, den Kunden der europaweit mittlerweile 782 (+28) Nordwest-Händler für Stahl, Werkzeuge, Beschläge, Industriebedarf und Haustechnik. Die Hagener Zentrale unterstützt sie als Dienstleister in Einkauf und Vertrieb und unterhält ein großes Zentrallager mit Rund-um-die-Uhr-Belieferung in Gießen.

Besser als der Markt abgeschnitten

Der Konjunkturaufschwung ließ bei den Fachhändlern die Kassen klingeln und trieb den Umsatz der Nordwest-Gruppe um 18 Prozent auf 2,013 Milliarden Euro in die Höhe. Eversberg: „Wir haben in vielen Geschäftsbereichen besser als der Markt abgeschnitten.“ Unterm Strich blieb ein Überschuss von 4,5 Millionen - zwei Millionen mehr als im Jahr zuvor. Davon profitieren auch die Aktionäre - viele selbst Nordwest-Händler - deren Dividende von 50 auf 65 Cent erhöht werden soll, kündigt Finanzchefin Annegret Franzen an und bilanziert: „Es war Top-Jahr.“

Und angesichts weiter, wenn auch moderater, wachsender Erlöse und Erträge sind auch die Aussichten für 2012 gut: „Es gibt positive Impulse vom Markt, und das Unternehmen steht auf soliden Füßen“, sagt Eversberg. Damit dies in Zukunft so bleibt, will sich Nordwest verstärkt um qualifizierten Nachwuchs bemühen. „Die meisten Führungskräfte bei uns sind schon Mitte, Ende 50 - da gibt es in den nächsten Jahren viele Vakanzen“, berichtet der Nordwest-Chef (57).

Lehrstellen aufgestockt

Nordwest hat 2012 bereits die Zahl seiner Lehrstellen von 13 auf 15 aufgestockt, darunter mittlerweile auch zwei Plätze für Verbundstudenten. „Dieses Angebot wollen wir ausbauen“, sagt Franzen. Und: Alle Auszubildenden seien in den letzten Jahren übernommen worden. So ist die Zahl der Mitarbeiter in der Hagener Zentrale auf zuletzt 271 gestiegen.

Eversberg will die Expansion im Ausland (bisher 120 Händler in 18 Ländern) forcieren und auch durch Kooperationen wachsen. So wird Nordwest von 2013 an Systemlieferant für die Baustoff-Profifachmärkte der Hagebau-Gruppe. Ausbauen wollen die Hagener zudem ihre IT- und Finanzdienstleistungen. Eine eigene Factoring-Tochter übernimmt seit Mitte 2011 für die Handelspartner bei Bedarf das Forderungsmanagement - ein Service, den Nordwest nun auch seinen Lieferanten aus der Industrie anbieten will. Und einen neu aufgebauten Online-Shop nutzen zwar bereits mehr als 100 Händler, aber „das ist noch viel Potenzial draußen“, so Eversberg.