Haspe. .

Das Chaos auf den Straßen in Haspe war gestern perfekt. Von der Grundschötteler Straße über die Leimstraße bis hin zum Konrad-Adenauer-Ring und rund um die Hestert sowie über die Kipper bewegte sich die Blechschlange zeitweise nur millimeterweise vorwärts

Mühsam quälen sich die Autos durch Nebenstraßen, in denen das Vorfahrtgebot „Rechts vor Links“ und Tempo 30 die Fortbewegung drosseln. Den Berufsverkehr hatte die spontane Sperrung der B 7 zwischen Berliner/Preußerstraße und Rehstraße in Richtung Innenstadt eiskalt erwischt. In die Gegenrichtung floss es etwas zügiger. Wer aus der City nach Haspe möchte, hat immerhin eine Spur zur Verfügung.

Mit Streifenwagen vor Ort waren Beamte der Hagener Polizei ab 5.30 Uhr. Sie hatten das Chaos auf der Straße erwartet. „Man ist immer wieder erstaunt, dass Autofahrer plötzlich die Bedeutung von Verkehrsschildern nicht mehr kennen“, sagt Volker Wennemuth von der Einsatzleitstelle. Trotz der Schilder Durchfahrt- verboten-Signale an der Ecke Berliner/Preußer Straße hätten zahlreiche Autofahrer versucht, auf der Wehringhauser Straße weiterzufahren – und sich damit in den Gegenverkehr begeben. Ruhiger sei es in Haspe morgens erst nach 9 Uhr geworden, berichtet Wennemuth weiter.

Gefahr von einsturzgefährdeten Häusern

Erwartbar, aber nicht vermeidbar – so lautet das Credo der Stadtverwaltung zum Chaos in Haspe. „Da ist Gefahr im Verzug, wir konnten nicht anders handeln“, erklärt Stadtsprecher Thomas Bleicher nachdrücklich. Gefahr geht von den einsturzgefährdeten Häusern an der Wehringhauser Straße 114 und 116 aus.

Nun ist die Stadt bemüht, den Abriss der seit 15 Jahren leerstehenden und verfallenden Häuser kurzfristig hinzubekommen. „Vielleicht noch Ende der Woche“, hofft Bleicher. Zügiger soll es dadurch gehen, dass der Schutt zunächst auf dem Grundstück bleibt. Die Kosten sind nach wie vor nicht zu beziffern, bewegen sich laut vorsichtigen Schätzungen im sechsstelligen Bereich. Die Stadt hat inzwischen verschiedene Abrissunternehmen angefragt.

„Wir werden versuchen, die Kosten wenigstens teilweise ausgeglichen zu bekommen“, so Bleicher. Die Häuser stehen nicht unter Zwangsverwaltung der Stadt, sondern werden von einem Insolvenzverwalter betreut. „Da kann man zwar Maßnahmen anordnen, aber Geld ist bislang keines zu holen gewesen,“ sagt Bleicher. Also musste die Stadt schon in der Vergangenheit Sicherungsvorkehrungen treffen – die notwendigsten eben.

Verkehrskommission soll zusammenkommen

In Sachen Verkehrsführung wird morgen die Verkehrskommission, an der verschiedene Ämter und die Polizei beteiligt ist, zusammenkommen. „Wir müssen über Verbesserungen nachdenken – immerhin handelt es sich um eine Bundesstraße – und vor allem eine sichere Begehung für Fußgänger ermöglichen“, sagt Hans Sporkert vom Straßenverkehrsamt. Sporkert geht davon aus, dass Autofahrer sich heute bereits auf die Situation eingestellt haben und weist darauf hin, dass der Verkehr aus Richtung Haspe nicht nur über den Buschey, sondern auch durch die Rehstraße zur Wehringhauser Straße hin abfließen kann.

Eine Hoffnung, die trügen könnte. Noch am späten Dienstagnachmittag verirrten sich heimische Autofahrer auf der B 7 hinter die Schilder, die die Durchfahrt untersagen. „Die Beschilderung ist noch provisorisch“ räumt Sporkert ein. Ein handgemaltes Schild etwa weist aus, dass die Durchfahrt auf Höhe Nordwest zwar verboten, aber bis zum Baumarkt frei ist. Manche Autofahrer gaben die Weiterfahrt erst hinter der Zufahrt zum Baumarkt auf, wo ihnen der Verkehr aus der City entgegenkam.

Betroffen sind ebenfalls die, die mit dem Bus unterwegs sind. Für die Linien, die aus Gevelsberg oder Westerbauer Richtung Innenstadt fahren, ist eine Umleitung eingerichtet.

Als die Straßenbahn durch Hagen fuhr

Ein Unfall auf der Linie 11: Zwei Straßenbahnen stoßen auf Höhe der Ortschaft Delle zusammen.
Ein Unfall auf der Linie 11: Zwei Straßenbahnen stoßen auf Höhe der Ortschaft Delle zusammen. © Hagener Straßenbahn AG
Neuer Vierachser im Bahnhof Voerde
Neuer Vierachser im Bahnhof Voerde © Hagener Straßenbahn AG
Neuer Killingwagen für die Linie 11
Neuer Killingwagen für die Linie 11 © Hagener Straßenbahn AG
E-Wagen steht an der Haltestelle Plessen auf der Fahrt nach Breckerfeld.
E-Wagen steht an der Haltestelle Plessen auf der Fahrt nach Breckerfeld. © Hagener Straßenbahn AG
An der Ausweiche Bilstein: Manfred Streppelmann filmt bei einer Probefahrt.
An der Ausweiche Bilstein: Manfred Streppelmann filmt bei einer Probefahrt. © Karl Theimann
Killingwagen auf dem Plessen-Viadukt an der Hasper Talsperre.
Killingwagen auf dem Plessen-Viadukt an der Hasper Talsperre. © Hagener Straßenbahn AG
Werkstatt in Wehringhausen
Werkstatt in Wehringhausen © Hagener Straßenbahn AG
Linie 8 fährt auf der Lange Straße.
Linie 8 fährt auf der Lange Straße. © Dirk Goebel
In der Hauptwerkstatt 1965.
In der Hauptwerkstatt 1965. © Helmut Thunig
Abzweig Schwenke
Abzweig Schwenke © Manfred Krause
Abschiedsfahrt 1975 der BMB - Manfred Streppelmann als Fahrer auf der Linie 11 nach Breckerfeld. Halt im Hasper Kreisel
Abschiedsfahrt 1975 der BMB - Manfred Streppelmann als Fahrer auf der Linie 11 nach Breckerfeld. Halt im Hasper Kreisel © Klaus Sieper
Triebwagen 334 steht an der EndstelleFranklinstraße.
Triebwagen 334 steht an der EndstelleFranklinstraße. © Manfred Krause
1901 führt die Linie 5 der Hagener Straßenbahn zum ersten Mal bis Kabel. Endhaltestelle ist vor der 1869 gegründeten Waggon- und Lokomotivbeschlagteilefabrik Carl Steinhaus.
1901 führt die Linie 5 der Hagener Straßenbahn zum ersten Mal bis Kabel. Endhaltestelle ist vor der 1869 gegründeten Waggon- und Lokomotivbeschlagteilefabrik Carl Steinhaus. © WR
Straßenbahnfoto :  Die Straßenbahn-Endstelle Breckerfeld am 12.05.1963
Straßenbahnfoto : Die Straßenbahn-Endstelle Breckerfeld am 12.05.1963 © Wolfgang R.Reimann
Linie 8 steht auf Höhe der Feuerwache an der Lange Straße.
Linie 8 steht auf Höhe der Feuerwache an der Lange Straße. © Manfred Krause
Arbeiten an Triebwagen 353 in der WerkstattWehringhausen, 1953.
Arbeiten an Triebwagen 353 in der WerkstattWehringhausen, 1953. © Hagener Straßenbahn AG
Gleisbau im Jahr 1955 in Altenhagen in Höhe der Zollstraße.
Gleisbau im Jahr 1955 in Altenhagen in Höhe der Zollstraße. © WR
Sie kannten sich gut und so gab es oft Vorfahrt für den öffentlichen Nahverkehr: Die Straßenbahnfahrer und die den Verkehr lenkenden Polizeibeamten an der Kreuzung Körner- und Badstraße im Jahr 1957.
Sie kannten sich gut und so gab es oft Vorfahrt für den öffentlichen Nahverkehr: Die Straßenbahnfahrer und die den Verkehr lenkenden Polizeibeamten an der Kreuzung Körner- und Badstraße im Jahr 1957. © WR
Kurze Pause für die Schaffner und Fahrer 1966 in der Elberfelder Straße. Die Münzapparate waren später begehrte Sammelobjekte.
Kurze Pause für die Schaffner und Fahrer 1966 in der Elberfelder Straße. Die Münzapparate waren später begehrte Sammelobjekte. © WR
Auch das gab es damals 1957: Schnee in der Hagener Innenstadt und Skifahrerinnen, die die Gunst der Stunde nutzten.
Auch das gab es damals 1957: Schnee in der Hagener Innenstadt und Skifahrerinnen, die die Gunst der Stunde nutzten. © WR
Die letzte Straßenbahnfahrt in Hagen am 29. Mai 1976.
Die letzte Straßenbahnfahrt in Hagen am 29. Mai 1976. © Dietmar Tillmann
WR-Fotograf Hans Wehner nahm dieses Foto 1955 auf. Es zeigt die Ecke Eickertstraße und Rembergstraße.
WR-Fotograf Hans Wehner nahm dieses Foto 1955 auf. Es zeigt die Ecke Eickertstraße und Rembergstraße. © WR
WR-Fotograf Hans Wehner nahm dieses Foto 1960 auf. Es zeigt die Kreuzung Körnerstraße und Badstraße. Hinten links ist der Rathausturm zu sehen.
WR-Fotograf Hans Wehner nahm dieses Foto 1960 auf. Es zeigt die Kreuzung Körnerstraße und Badstraße. Hinten links ist der Rathausturm zu sehen. © WR
Wolfgang R. Reimann nahm dieses Foto 1964 auf. Es zeigt den Straßenbahnabzweig in Eilpe.
Wolfgang R. Reimann nahm dieses Foto 1964 auf. Es zeigt den Straßenbahnabzweig in Eilpe. © Wolfgang R.Reimann
Dieses Foto aus dem Bildarchiv des früheren WR-Fotografen Hans Wehner zeigt einen Flurschaden an den Kohlenbahngleise an Junfernbruchstraße im Jahr 1954.
Dieses Foto aus dem Bildarchiv des früheren WR-Fotografen Hans Wehner zeigt einen Flurschaden an den Kohlenbahngleise an Junfernbruchstraße im Jahr 1954. © WR
Tram-Tour-Ruhr, Straßenbahnen im Ruhrgebiet der Nachkriegsjahre. Haltestelle Volmeburg
Tram-Tour-Ruhr, Straßenbahnen im Ruhrgebiet der Nachkriegsjahre. Haltestelle Volmeburg © WR
Tram-Tour-Ruhr, Straßenbahnen im Ruhrgebiet der Nachkriegsjahre. Hindenburgstraße / Kölner Straße
Tram-Tour-Ruhr, Straßenbahnen im Ruhrgebiet der Nachkriegsjahre. Hindenburgstraße / Kölner Straße © WR
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