Rummenohl. .
Manchmal macht es den Eindruck, als sei der Zipfel im äußersten Süden in Vergessenheit geraten. Das Jugendzentrum ist dicht, die Grundschule vor Ort geschlossen und in der letzten Sitzung der Bezirksvertretung Eilpe/Dahl wurde deutlich, dass man sich eine Ausweitung eines vorhandenen Spielplatzes nicht leisten kann. Ein Verein springt da in die Bresche, wo die Mittel der Stadt nicht mehr reichen.
Der TuS Volmetal unterhält ein kleines Idyll im Ort. Die Volme plätschert vorbei am Idyll. Großeltern kommen mit ihren kleinen Enkeln zu den kleinen Spielgeräten. Größere Kinder kicken auf die Tore des Bolzplatzes. Vor der Halle finden Feste statt. Und in der Turnhalle, nach der mittlerweile die Straße benannt ist, die zu ihr führt, treiben viele aus dem Dorf Sport.
Bedrohtes Idyll
Das Idyll aber ist bedroht. Weil der Verein, der es für seine Mitglieder und für viele Einwohner von Rummenohl bereitstellt und unterhält, an seine Grenzen stößt. Das Zentrum dieses Idylls ist in die Jahre gekommen. Und das treibt Gerd Stiebig, dem Vorsitzenden des TuS Volmetal, tiefe Sorgenfalten auf die Stirn. „49 000 Euro“, sagt er, „das kann unser Verein nicht tragen.“
So viel Geld kostet nach vorsichtigen Schätzungen eine Sanierung von Hagens südlichster Turnhalle. Dass die dringend erforderlich ist – daran besteht für Stiebing und seine Vorstandskollegen kein Zweifel. Denn die laufenden Kosten für Energie sowie die Reparaturkosten für die 30 Jahre alte Heizungsanlage drohen den Verein über kurz oder lang in die Schuldenfalle zu treiben. „Ein Teufelskreis“, sagt Gerd Stiebing. „Wenn wir nicht investieren, fressen uns die Energiekosten auf. Aber das nötige Geld können wir ohne Hilfe nicht aufbringen.“ Zumal der TuS Volmetal in Priorei eine zweite vereinseigene Halle unterhält.
An den eisigen Wintertagen ist das Problem besonders deutlich geworden. Die Wärme, die die Heizkörper abgaben (wenn die Heizung denn lief), reichte nicht aus, um die Temperatur weit über die 10-Grad-Marke zu treiben. Sie entfloh durch die großen Flächen aus Glasbausteinen, bevor sie sich in der Halle breit machen konnte.
500 Mitglieder
„Unsere Judoabteilung konnte über Wochen nicht trainieren“, so Stiebing, dessen Verein rund 500 Mitglieder zählt. Ähnliches galt auch für Volleyballer, Badmintonspieler, Turner, Hobby-Fußballer und Menschen mit Behinderung. Sie alle nutzen die voll belegte Halle. „Insbesondere für die Kinder war es viel zu kalt.“
Zehnmal musste allein im letzten Winter ein Installateur anrücken, um die alte Heizung in Gang zu bringen. Einmal schossen gar Flammen aus der Anlage. Kosten dafür: weit im vierstelligen Bereich. 13 000 Euro musste der Verein für Öl pro Jahr aufbringen. „Als wir zuletzt eingekauft haben, war der Literpreis im Vergleich zu heute noch niedrig“, so Stiebing.
Unterstützt wird der Verein immerhin von der Bezirksvertretung. Mindestens 6000 Euro fließen aus den Mitteln, über die die BV verfügen kann. Damit ist zumindest der Austausch der Glasbausteine zur Hälfte finanziert. „Wir sind dankbar dafür“, sagt Gerd Stiebing. Aber er weiß: Dieser Betrag ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
Die städtische Sportpauschale, um die die Hagener Vereine buhlen, könnte eine Lösung sein. 75 000 Euro sind für Vereine mit eigenen Anlagen im Topf. Geld, an das viele wollen. „Wir sind als Verein bereit, unseren Anteil zu tragen“, sagt Stiebing, „das war hier in der Vergangenheit schon immer so. Aber jetzt befinden wir uns wirklich in einer akuten Notlage.“