Hagen. . Der Vespa-Club Hagen, die Polizei, die Verkehrswacht und der Auto Club Europa (ACE) haben sich zusammengetan. Sie wollen mehr für die Sicherheit von motorisierten Zweiradfahrern tun.

Die Frühlingssonne lockt sie heute wieder auf die Straße. Es ist warm. Es ist trocken. Es ist Zeit, die Maschinen aus dem Winterschlaf zu wecken. Das gilt für die Rollerfahrer des Vespa-Clubs Hagen ebenso wie für jene, die mit PS-starken Maschinen die Landschaft erkunden oder für die Schüler, die sich wieder mit der Mofa des Morgens auf den Weg zur Schule machen. Sie alle rücken in den Fokus, weil sie eines eint. Zu oft werden sie übersehen. Mit schlimmen Folgen.

Áktionen und Aufklärung

Der Vespa-Club Hagen, die Polizei, die Verkehrswacht und der Auto Club Europa (ACE) haben sich zusammengetan. Mit Aktionen und Aufklärungskampagnen über die Saison hinweg wollen sie erreichen, dass den motorisierten Zweiradfahrern mehr Aufmerksamkeit zu teil wird - im wahrsten Sinne des Wortes.

„Man prügelt so gerne auf die Motorradfahrer ein und beklagt ihr rücksichtsloses Verhalten“, sagt Michael Hoffmann, Leiter des Dezernats Verkehr bei der Polizei. „In Hagen stellt sich die Situation auf jeden Fall anders dar. Zweiradfahrer verunfallen zum überwiegenden Teil nicht als Schuldige. Was auch daran liegt, dass es in der Stadt klassische Motorradstrecken kaum gibt.“

Nur 31 blieben unverletzt

An 154 Unfällen waren motorisierte Zweiradfahrer im Jahr 2011 in Hagen beteiligt. 94-mal trugen sie an den Zusammenstößen keine Schuld. Nur 31 Fahrer- und Beifahrer blieben unverletzt.

Ins Bild passt der einzige tödliche Motorrad-Unfall im letzten Jahr: Auf der Volmar­steiner Straße hatte eine 75-jährige Frau beim Linksabbiegen einen entgegenkommenden Motorradfahrer übersehen. Trotz einer Vollbremsung konnte der 50-Jährige den Zusammenstoß nicht verhindern. Er wurde von der Maschine geschleudert und so schwer verletzt, dass er noch an der Unfallstelle starb.

„Wir sind of Betroffene“

„Wir Zweiradfahrer sind oft die Betroffenen“, sagt Dieter Althoff, Vorsitzender des Vespa-Clubs, der die Initiative angeregt hat, „die entscheidende Frage ist doch: Warum werden wir so häufig übersehen?“ Seiner Meinung nach müssen sich motorisierte Zweiradfahrer als vollwertige Verkehrsteilnehmer auffällig darstellen. „Das fängt schon bei der Kleidung an.“

Für Roger Zwiehoff, Regionalbeauftragter NRW des Auto Club Europa ist es wichtig, schon bei der Ausbildung anzusetzen. „Das Thema Sicherheit für Zweiradfahrer gehört in die Fahrschulen. Und zwar auch bei denjenigen, die nur den Autoführerschein machen.“