Hagen-Wehringhausen. . Im Stadtteilladen von Wehringhausen teilen sich junge Start-up-Unternehmen die Arbeitsräume. Das Konzept heißt “Coworking“ und soll junge Kreative wie Modedesigner und Künstler zusammenbringen.
Chris Manthey sitzt mit Keyboard und Laptop im Stadtteilladen Wehringhausen. Auf den Ohren hat der 26-Jährige dicke Kopfhörer. Er komponiert Musik für Videospiele, zurzeit vornehmlich für Smartphones. Auch Murat Karaca sitzt in dem Ladenlokal an der Lange Straße 22. Er macht in Mediengestaltung, viel im Bereich Webdesign. Beide sind selbstständig und könnten auch von zu Hause aus arbeiten. Dennoch zieht es sie in den Stadtteilladen. „Daheim fehlt mir der Wissensaustausch“, sagt Karaca. Manthey seinerseits sucht den Ansporn durch andere Menschen, der ihm in den eigenen vier Wänden offenbar fehlt.
Das Projekt, das diese eher zufällige Zusammenarbeit möglich macht, heißt Coworking-Space und ist vom Europäischen Cure-Programm gefördert. „Wir möchten sogenannten Start-up-Unternehmen junger Menschen Raum zum arbeiten geben“, sagt Bernd Roß vom Stadtplanungsamt. Die Räumlichkeiten hat die Stadt Hagen angemietet und zur Verfügung gestellt. Im Blick hat das Projekt dabei kreative Köpfe, die ihrer Arbeit ohne große technische Ausstattung nachgehen können. „Cure möchte Kreative in den Brennpunkten bündeln“, erläutert Roß.
Zu den Nutzern der ersten Stunde gehört der Modedesigner Chandra Prakash Jha. Den Vater zweier Kinder zog ein anderer Beweggrund in den Stadtteilladen: Ruhe. Komplettiert wird die bunte Gruppe durch den Programmierer Torsten Brieskorn sowie die Grafik-Designerin Stephanie Küpper, die das Coworking-Logo entworfen hat. „Ich habe hier ein Netzwerk gesucht und gefunden.“
Es ist noch Platz für weitere Interessenten
Es besteht zudem die Möglichkeit, dass Menschen nur von Zeit zu Zeit reinschauen oder die Räumlichkeiten für Besprechungen nutzen. An einem der letzten Treffen nahmen immerhin zehn Personen teil. Zuletzt stieß die freischaffende Künstlerin Agnes Motz zu der Gruppe. „Es gibt durchaus Raum, um zu expandieren. Die komplette erste Etage des Gebäudes steht leer“, so Roß.
Die Gruppe kann es sich durchaus vorstellen, nicht nur stur nebeneinander zu arbeiten, sondern auch ein Gemeinschaftsprojekt zu verfolgen. Möglicherweise kann eine Internetseite für den Stadtteil den Anfang machen. Eine Adresse ist bereits gesichert.