Hagen. Eines Tages stand eine Zehnjährige mit ihrer Freundin im Büro des Kinderschutzbundes und kündigte an, etwas für krebskranke Kinder tun zu wollen. Gesagt, getan: Tanja Kioschis organisierte einen Trödelmarkt und nahm in der Fußgängerzone 171,40 Euro ein, die sie dem Kinderschutzbund spendete.

Eines Tages stand eine Zehnjährige mit ihrer Freundin im Büro des Kinderschutzbundes und kündigte an, etwas für krebskranke Kinder tun zu wollen. Gesagt, getan: Die heute 14-jährige Tanja Kioschis organisierte einen Trödelmarkt und nahm in der Fußgängerzone 171,40 Euro ein, die sie dem Kinderschutzbund spendete. Das war vor vier Jahren die Geburtsstunde der Hagener Helfer-Kids. „Unser Motto war: Von Kindern, für Kinder“, erinnert sich Tanja, die in ihrem privaten Umfeld mit Brustkrebs konfrontiert worden war. Ideen hatte Tanja genug. „Es lag auf der Hand, dass wir eine feste Gruppe einrichten, um die Mädchen begleiten zu können“, beschreibt Christa Burghardt vom Kinderschutzbund das Ausnahmetalent.

Es blieb nicht bei Worten. Schnell hatte die Gruppe mit Unterstützung der Eltern eine eigene Internetseite auf die Beine gestellt und weitere Aktionen geplant. Einzig die Verbindung zum Kinderschutzbund erwies sich organisatorisch als suboptimal.

Mit dem neuen Umfeld veränderte sich die Gruppe

Also zog die Gruppe ins Kultopia um und bekam mit Seranie Wegener im Sommer 2010 eine neue Gruppenleiterin. Die junge Erzieherin hatte gerade ihr Anerkennungsjahr bei der Evangelischen Schülerinnen- und Schülerarbeit in Westfalen (ESW) absolviert und freute sich über das Angebot des Kinderschutzbundes.

Mit dem neuen Umfeld veränderte sich auch die Gruppe. „Es war schon bemerkenswert, wie auch schwache Kinder in die Gruppe aufgenommen wurden“, betont Burghardt. „Aber es war klar, dass Tanja und die anderen Mädchen neue Mitstreiter brauchten.“ Die fanden sie im Kultopia, wo sie sich noch immer dienstags ab 16 Uhr treffen. Mit der neuen Gruppenzusammensetzung musste auch ein neuer Name her.

Die Geburtsstunde der Monkeys

„Hagener Helfer-Kids passte einfach nicht mehr“, meint Tanja heute. „Wir hatten ja auch gar nicht bedacht, dass Helfe ein Stadtteil ist. Wir kommen schließlich nicht aus Helfe.“ Da die Gruppe mit einem Handyfilm erfolgreich beim clip:2-Festival war, avancierte die Hauptfigur des Clips, ein Affe, zum Namensgeber. Die Monkeys waren geboren.

Die aktuell zwölfköpfige Teenager-Gruppe ist auch heute dem Kinderschutzbund noch stark verbunden, orientiert sich aber zunehmend in eine andere Richtung. „Wir organisieren Aktionen für Kinder und Jugendliche und wollen so zeigen, wie man seine Freizeit auch sinnvoll verbringen kann“, sagt Seranie Wegener. So wurden unter anderem Tanznachmittage für Mädchen auf die Beine gestellt, Quiz-Nachmittage und Jugenddiscos im Kultopia. Und immer wieder wurde der Kinderschutzbund mit Erlösen aus Aktionen bedacht.

Weiterer Bandwettbewerb soll organisiert werden

Die Discos liefen zwar ganz gut, doch die Gruppe wollte lieber Bands auf der Bühne sehen. So entstand der Bandcontest „Bäm Bämm Bänds“ – mit einigem Erfolg. Das war eine neue Größenordnung für die Monkeys. „Bemerkenswert ist, wie sich die Gruppe auch um Kleinigkeiten kümmert“, so Wegener.

Der Contest war nicht das Ende der Aktivitäten. „Wir möchten Ende des Jahres noch einen weiteren Bandwettbewerb organisieren. Zurzeit überlegen wir noch, was wir bis dahin machen können“, sagt Tanja Kioschis, die immer noch federführend dabei ist. „Und wir wollen unseren ersten Platz beim clip:2-Festival verteidigen.“