Hagen.
Kinderschutzbund und Demenz, das sind auf den ersten Blick komplett verschiedene Welten, die aufeinander prallen. Im Mehrgenerationenhaus prallen diese Welten künftig sehr konkret aufeinander. Denn Christa Burghardt und ihr Team müssen ab Januar auch das Themenfeld „Alter und Demenz“ beackern.
Das ist Bedingung dafür, dass die Einrichtung in den kommenden drei Jahren mit 30.000 Euro aus Bundesmitteln und 10.000 Euro aus städtischen Mitteln, realisiert durch die Sparkassenspende, unterstützt wird. „Wir freuen uns sehr, dass wir unter den bundesweit 500 geförderten Einrichtungen sind, gerade dieser Punkt war allerdings eine Herausforderung“, so Geschäftsführerin Christa Burghardt.
20 Arbeitsgebiete
Mit Leben gefüllt werden soll dieser Bereich mit einem Projekt für Schulen in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Demenz. „Wir möchten unter dem Titel „Oma ist so tüdelig“ die Kinder an dieses Thema heranführen“, so Burghardt. In 20 Arbeitsgebieten muss der Kinderschutzbund für das Mehrgenerationenhaus 2 die Schwerpunkte verändern, vier neue Projekte müssen komplett neu aufgelegt werden.
Neben dem Demenzprojekt soll es lebensnahe Sprachförderung für Migrantinnen geben. „Ich stelle mir vor, dass wir einen solchen Kurs parallel und angelehnt an die Hausaufgabenhilfe anbieten könnten“, so Burghardt. „Wir könnten den Müttern dann ganz praktisch erklären, was ihre Kinder auf haben und wie sie die Aufgaben kontrollieren können.“
Datenbank aufbauen
Zudem soll eine Datenbank aufgebaut werden, die nützliche Informationen für Senioren bereit hält. Neben allen Neuerungen und Weiterentwicklungen bleibt das vorhandene Angebot des Kinderschutzbundes im Mehrgenerationen komplett erhalten. „Das war uns sehr wichtig“, betont Burghardt.
Die neuerliche Förderung der Mehrgenerationenhäuser sichert deren Existenz für die kommenden drei Jahre. Allerdings wird es im Anschluss keine weitere Anschlussfinanzierung vom Bund geben. „Diese zweite Förderrunde ist schon einmalig“, sagt Christa Burghardt, die sich in der bundesweiten Arbeitsgruppe „Nachhaltige Finanzierung“ engagiert. „Wir hoffen darauf, dass sich ab 2015 die Städte finanziell engagieren. Am liebsten wäre es uns, wenn das gesetzlich geregelt werden würde.“ Christa Burghardt ist davon überzeugt, dass eine solche Finanzierung eine gute Investition in die Zukunft wäre. „Wir müssen Jung und Alt zusammen bringen. Nur so können wir die gegenseitige Generationenakzeptanz dauerhaft sicher stellen.“