Hagen-Vorhalle. . Pfarrer Hans-Peter Naumann, der einst wegen der Temperatur-Absenkung in der Vorhalle Kreuzkirche in die Kritik geraten war, kapituliert vor der Gemeinde. Er stellt sein Amt zur Verfügung.

Als Pfarrer Hans-Peter Naumann (50) gestern Mittag vor der evangelischen Gemeinde in Vorhalle ans Mikrofon trat, wirkte er ernst und bedrückt: Er habe beschlossen, sein Amt zur Verfügung zu stellen und sich auf eine Kreispfarrstelle in Hagen beworben. Absolute Stille im Gemeindesaal. Gut 80 Personen hatten sich dort eingefunden.

„Sachebene oft verlassen“

Seine Kritiker, erklärte der Geistliche, hätten in ihren Angriffen „die Sachebene oft verlassen“. Eine Mischung aus Enttäuschung („Ich will hier keine Schuldpakete hin- und herschieben“) und Verbitterung klang durch: „Im Sommer mache ich Platz und gehe in eine Gemeinde, die vielleicht etwas versöhnlicher ist, als die, die wir hier haben.“

Naumann ist damit der vierte Pfarrer in den letzten zehn Jahren, der der Kreuzkirchen-Gemeinde den Rücken kehrt. „So viele Wechsel haben wir sonst nirgendwo“, betonte Superintendent Bernd Becker.

Bei den Spannungen zwischen Presbyterium, verschiedenen Gemeindemitgliedern und Gemeindegruppen sei „schon auffällig, dass das alles auf sehr persönliche und verletzende Weise geschieht“.