Hagen.

Der Duft von Armani lag zum Neujahrsempfang der CDU Hagen-Nord in der Boeler Gaststätte Abrahams ebenso in der Luft, wie ein Hauch von Wehmut und Abschied.

Da halfen auch die aufmunternden und zukunftsweisenden Wort von NRW-Generalsekretär Oliver Wittke nicht, der den zahlreich erschienen Parteimitglieder als Gastredner von einer gelungenen Neuaufstellung der Landes-CDU berichtete. Denn letztlich wurde der Abend von „einer traurigen Pflicht“, wie es Eduard Kaczmarek als Chef der Bezirksunion nannte, überschattet. „Ich bedaure es sehr, dass unsere Vorsitzende Carmen Knollmann im Mai auf dem anstehenden Parteitag nicht mehr kandidieren wird. Unser Verhältnis war von Vertrauen, ja von Freundschaft geprägt. Denn Carmen war nie ein Hardliner, sondern hat Politik auf ihre Weise und vor allem für menschlich gemacht“, lobte Kaczmarek unter dem Beifall der Mitglieder und überreichte zum Abschied ein Fläschchen Duftwasser.

Feuchte Augen und Kritik

„Ich weiß, wo meine Freunde sind, und das ist der Hagener Norden“, bedankte sich die Noch-Kreisvorsitzende mit feuchten Augen und versicherte, dass sie der Partei als Ratsfrau erhalten bleibe. Doch auch mit Kritik an den eigenen Reihen hielt sie nicht hinter dem Berg. Persönliche Eitelkeiten müssten mehr in den Hintergrund des politischen Alltags treten und die Kommunikation und die Streitkultur sei verbesserungsfähig, ließ sie vor allem mit Blick auf den Hasper CDU-Streit ums geplante Torhaus wissen.

Dass die Kritik des Generalsekretärs zuvor eher in die Richtung der Düsseldorfer Regierungskoalition ging, ist wohl dem Amt geschuldet. „In NRW sitzt trotz Schuldenkrise weit und breit die einzige Regierung am Steuer, die nicht spart, sondern viel mehr ausgibt, als eingenommen wird“, wetterte Wittke und bezeichnete die Abschaffung der Studiengebühren und die Befreiung von den Kindergartengebühren im dritten Jahr als Wahlgeschenke. Auch die finanzielle Hilfe für die Kommunen reichte bei weitem nicht aus. Doch auch die Städte müssten das Kirchturmdenken endlich beenden. „Warum brauchen wir in der Region 16 Verkehrsgesellschaften mit 16 Vorständen und 16 Verwaltungen? In Berlin geht das doch auch mit einer.“