Hagen. . Einsatzfahrzeuge der Hagener Berufsfeuerwehr wurden in der Silvesternacht mit Raketen beschossen und mit Böllern beworfen - eine erschreckende Respektlosigkeit, findet man bei der Feuerwehr. Im Übrigen verlief der Jahreswechsel jedoch gesitteter als in den Vorjahren.

Gleich mehrere Einsatzfahrzeuge der Hagener Feuerwehr wurden in der Silvesternacht gezielt mit Raketen und Böllern beschossen bzw. beworfen. „Diese Respektlosigkeit gegenüber den Einsatzkräften ist erschreckend“, so Veit Lenke, Abteilungsleiter Einsatz und Organisation.

Ansonsten verlief der Jahreswechsel 2011/12 für die Hagener Feuerwehr gesitteter als in den letzten Jahren. Durch die besonders feuchte Witterung, die schon seit Tagen herrscht, war es im Bereich Brandschutz etwas ruhiger als in den Vorjahren.

Mehr Rettungseinsätze

Im Rettungsdienst wurden jedoch die Einsatzzahlen des Vorjahres überschritten. In der Zeit vom 31. Dezember, 7.30 Uhr, bis zum 1. Januar, 7.30 Uhr wurden insgesamt 98 Notfalleinsätze im Rettungsdienst gefahren. 17 dieser Einsätze erforderten die Alarmierung eines Notarztes. Außerdem wurden im angegebenen Zeitraum neun Krankentransporte durchgeführt.

Um den erwarteten hohen Einsatzzahlen im Rettungsdienst gerecht zu werden, wurden für den Zeitraum des Jahreswechsels gegenüber dem normalen Regelbetrieb mit fünf Rettungswagen drei zusätzliche Rettungswagen in Betrieb genommen. Ein Fahrzeug wurde von der Feuerwehr besetzt und je ein Rettungswagen von der Johanniter-Unfall-Hilfe und dem Deutschen Roten Kreuz.

Verletzungen durch Alkoholgenuss

Vor allem zu Container-Bränden wurden die Einsatzkräfte der Hagener Feuerwehr gerufen.
Vor allem zu Container-Bränden wurden die Einsatzkräfte der Hagener Feuerwehr gerufen. © WR Richard Holtschmidt

Die meisten Einsätze fielen in der Zeit zwischen 18 und 6 Uhr an. Die häufigsten Einsatzgründe waren Verletzungen in Folge von übermäßigem Alkoholgenuss, Stürzen oder Schlägereien und nach unsachgemäßer Umgang mit Feuerwerkskörpern.

Die Feuerwehr Hagen musste in der Silvesterschicht zu insgesamt zehn Brandschutz-Einsätzen ausrücken. Dabei wurde die Berufsfeuerwehr in der Zeit von 22 bis 3 von der Freiwilligen Feuerwehr Wehringhausen unterstützt.

Papiercontainer brennen

Den Schwerpunkt der Einsätze bildeten auch in diesem Jahr Brände von Papier- und Abfallcontainern, die durch den Missbrauch von Feuerwerkskörpern oder Brandstiftung in Brand geraten waren. Kurz nach Mitternacht löste Rauch von Feuerwerkskörpern die automatische Brandmeldeanlage bei der Firma Stora-Enso aus. Die Feuerwehr musste aber zum Glück nicht tätig werden.

Besonders problematisch war die starke Rauchentwicklung durch Feuerwerkskörper. Bei Sichtweiten von teilweise nur 20 Meter war ein sicheres Vorankommen mit Einsatzfahrzeugen kaum möglich.