Hagen.

„Der Wirtschaftsstandort Hagen bildet sozusagen das Rückgrat des industriellen Kerns der Region mit einem überdurchschnittlichen Anteil der Beschäftigten insbesondere in der Metallverarbeitung und dem Maschinenbau.“ Dieses Fazit zieht Gerd Schießer, Geschäftsführer der Hagenagentur, nach einer städteübergreifenden Wirtschaftsanalyse.

Die 16 Wirtschaftsförderer aller Städte und Kreise aus der Metropole Ruhr legten jetzt unter dem Titel „Wirtschaftsbericht Ruhr 2011“ die erste gemeinsame Analyse der wirtschaftlichen Potenziale der gesamten Region vor. Unter der Federführung der Wirtschaftsförderung „metropoleruhr GmbH“ wurde das Institut für Arbeit und Technik in Gelsenkirchen mit der Erarbeitung der Studie beauftragt.

Wachstumsstarke Zukunftsmärkte

An die Stelle der klassischen Branchenbetrachtung haben sich die Experten und Wissenschaftler mit den prägenden Markttrends, Innovationsstrategien und der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle beschäftigt. Daraus sind wachstumsstarke Zukunftsmärkte, sogenannte Leitmärkte, identifiziert worden. Dazu gehören Gesundheit, Ressourceneffizienz, Mobilität, Urbanes Bauen und Wohnen, Nachhaltiger Konsum, Digitale Kommunikation, Bildung und Wissen sowie Freizeit und Events.

Gerd Schießer: „Der Wirtschaftsbericht Ruhr 2011 zeigt ganz klar: Es besteht eine realistische Chance, dass die Metropole Ruhr ein industrielles Comeback erlebt, wenn wir die modernen Industrieunternehmen dieser Region bei ihren Aktivitäten auf den internationalen Märkten gezielt und mit den richtigen Rahmenbedingungen unterstützen. “

Stark in neuer urbaner Ökonomie

Eine wichtiges Ergebnis der Analyse lautet: Die Metropole Ruhr ist stark in der weltweit wachsenden neuen urbanen Ökonomie. Also jenen Produkten und Dienstleistungen, die auf die Entwicklung von Großstädten, Metropolen und ihren Infrastrukturen setzt. Schon jetzt seien über 80 Prozent der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten in der Metropole Ruhr in diesen Leitmärkten tätig. Dies treffe auch uneingeschränkt auf die Struktur in Hagen zu.

Die industrielle Produktion sei der Motor der positiven Marktentwicklung an der Ruhr. Das überraschende Beschäftigungswachstum im Bereich des Maschinenbaus und der Prozessautomation stehe beispielhaft für diese Entwicklung. Nicht zuletzt durch die mittelständisch geprägten Betriebsstrukturen konnten die Krisen der letzten Jahre gemeistert werden, was sich durch eine Konstanz im Beschäftigtenbereich weit jenseits des Bundesdurchschnitts auszeichnet.

Negativ: Für Hagen sind insbesondere die Leitmärkte „Ressourceneffizienz“ und „Urbanes Bauen und Wohnen“ noch als besondere Herausforderungen identifiziert worden, liegen die Beschäftigtenzahlen in diesen Märkten doch deutlich hinter dem Rest der Metropolregion zurück.