Hagen-Wehringhausen. Die Familienhebammen der Caritas unterstützen junge Mütter und ihre Kinder. In der Vorweihnachtszeit treffen sich alle zum gemeinsamen Backen.
Selbst der Lärm des Mixers kann Ali-Khan nicht wecken. Über ihm baumelt eine Rassel. Ali-Khan aber liegt auf der weichen Matte und hat die Augen fest geschlossen. Er schläft auch, als der Duft nach süßen Köstlichkeiten aus der Küche in den Speiseraum hinüber schwappt. Der ist verführerisch.
Ali-Khan ist mit seiner Mutter hier. Samantha, 13 Monate alt, auch. Sie hat ihre Hände tief im Teig und knetet zusammen mit Angelique Sonnenberg. „Ich komme gerne zu den Treffen“, sagt sie, „es ist schön, andere Mütter zu treffen.“ Und sie findet es gut, dass Samantha früh Kontakt zu anderen Kindern bekommt.
Zu Kindern, die allesamt von Pia Korthaus und Martina Johna betreut worden sind. Die beiden sind die Familienhebammen bei der Caritas. Sie gehen zu den Familien, sie bieten Unterstützung, sie leisten Hilfe. Weit über den medizinischen Bereich hinaus.
Familien nehmen Hilfe gerne an
„Eine normale Hebamme kommt für acht Wochen, wir bleiben ein Jahr“, sagt Pia Korthaus. Und selbst danach kommen die Mütter mit ihren Kindern noch zu den Treffen. „Es ist schön, so lange und so intensiv Kontakt zu haben. Den Familien, die wir betreuen, tut das gut. Sie nehmen die Hilfe gerne an.“
So wie Angelique, die junge Mutter, die im nächsten Jahr ihren Hauptschulabschluss nachholen möchte. „Pia kennen ich seit gut zwölf Monaten. Sie hat mit sehr geholfen“, sagt sie, „ich habe viel über Ernährung und das Stillen gelernt. Aber sie hat mich auch unterstützt, wenn es um den Kontakt zum Jugendamt ging.“
"Austausch mit anderen ist wichtig"
Auch Stephanie Jung ist mit Lea (3 Monate) in die Caritas-Einrichtung an der Finkenkampstraße gekommen. „Ich bin selbst ehrenamtlich beim Roten Kreuz aktiv. Jetzt finde ich es schön, dass mir Hilfe angeboten wird“, sagt die Mutter. „Obwohl man oft das Gefühl hat, dass man etwas richtig macht, hilft Pias Bestätigung doch sehr. Bei den Treffen ist mir der Austausch mit anderen Müttern wichtig.“
Regelmäßig laden die beiden Hebammen die Eltern ein. „Das Plätzchenbacken ist in der Weihnachtszeit ein schönes Ritual“, sagt Pia Korthaus. Eines, das Mütter und Kinder gemeinsam genießen, das aber auch seinen Zweck hat: „Es ist wichtig, dass die Mütter untereinander Kontakt bekommen.“
Kursus gesundes Kochen
Mit dabei ist auch eine Ökotrophologin und ein Familienpate. Angela Böhme, die Ernährungs-Expertin, hilft beim Backen. Und sie knüpft Kontakte zu den Eltern. Sie will bald einen Kursus anbieten: gesundes und günstiges Kochen für Kleinkinder. Friedrich Beckmann, der einer von elfen ist, der die Ausbildung zum Familienpaten begonnen hat, will mit seinen Kollegen künftig bei ganz alltäglichen Dingen Hilfe anbieten.
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