Haspe. .

In der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung Haspe am 8. Dezember steht die Thematik erneut an: Wohin zieht die Stadt mit ihren Einrichtungen – Stadtteilbücherei, Bezirksverwaltungsstelle und Bürgeramt – am Standort Haspe.

Zuletzt geriet die Diskussion zu einer Abwägung zwischen Torhaus (GWG) und Gemeindehaus (Sankt Bonifatius). Letzteres fällt offenkundig durch einen Rückzug der Katholiken aus. Damit muss nicht unbedingt das Torhaus alleinige Option bleiben. Joseph Bücker von Hagen aktiv plädiert dafür, in aller Ruhe nach anderen Möglichkeiten zu suchen.

Sie haben sich diese Woche an der Basis, bei ihren Leuten in Haspe, umgehört. Wie ist dort die Stimmung?

Joseph Bücker: Wir haben uns komplett gelöst von der Abwägung zwischen Torhaus und Gemeindehaus. Unsere Gedanken gehen los bei der Bezirksverwaltungsstelle an der Preußerstraße 35. Die wird ja von Seiten der Verwaltung als Kompensation eingebracht. Es bestünde die Gelegenheit, das Gebäude an eine Firma zu veräußern. Wir fragen uns, wie sicher der Standort Preußerstraße ist, ob er nicht Folgekosten produziert.

Folgekosten?

Bücker: Ist das überhaupt sicher, dass das Gebäude veräußerbar ist? Eine Firma soll ein sanierungsbedürftiges Haus kaufen. Warum? Das kann ich nur schwer nachvollziehen. Das Haus steht immerhin unter Denkmalschutz.

Die Feuchtigkeitsprobleme in der Bezirksverwaltungsstelle sind schon lange bekannt.

Bücker: Eben. Wenn dieser Altbau schon so lange sanierungsbedürftig ist, warum dann jetzt der Zeitdruck? Die Verwaltung warnt davor, noch länger mit dem Verkauf des Gebäudes zu warten. Sonst erhöhe sich der Verkaufsverlust weiter.

Bei wem setzt Ihre Kritik an?

Bücker: Wir sehen den Fehler erstmal bei der Verwaltung, die viel Zeit zu haben scheint. Warum hat die Verwaltung nicht schon vorher nach Alternativen gesucht? Da wartet man so lange, bis es als unausweichlich gilt, das Haus zur erstbesten Gelegenheit zu verkaufen. Es gibt also keinen Zeitdruck – oder wenn, dann ist er hausgemacht.

Was erwarten Sie?

Bücker: Wir fordern, dass nach weiteren Alternativen gesucht wird – und natürlich die wirtschaftlich günstigste gewählt wird. In dem Zusammenhang muss man jetzt bereits davor warnen, dass sich die Stadt in Haspe noch dick bedient, bevor es ein weiteres Sparpaket zu diskutieren gilt.

Was halten Sie von dem Argument, insbesondere das Torhaus leiste einen Beitrag zur Stadt(teil)entwicklung?

Bücker: So belebend ist ein Bürgeramt nicht und für die Bücherei ist ein repräsentativer Standort nicht entscheidend. Außerdem scheren wir uns doch sonst auch nicht um Stadtentwicklung. Wir als Hagen aktiv haben vor einem Umzug Enervies auf die grüne Wiese gewarnt. Da entsteht Leerraum in der Stadt. Enervie hätte in Wehringhausen in Sachen Stadtentwicklung helfen können. Da galt es nicht als Argument. In Haspe dagegen wird es angeführt. Da verkommt Stadtentwicklung zum Beliebigkeitsargument. Das hinterlässt einen faden Geschmack.