Hagen. .

Bevor die besinnliche Adventszeit in den Kirchen Einzug hält, wurde es am Freitag noch einmal laut: Unter dem Motto „Benefiz für Kids“ setzten „Sinnflut“ die Emster Erlöser-Kirche mit Fans und Freunden akustisch unter Strom.

Nicht nur wegen des Schauplatzes war es ein besonderer Abend für die Hagener Pop-Rocker: Alle Erlöse des Konzerts waren für den Kinderhospizdienst Ruhrgebiet und die Sternentreppe Caritas Hagen bestimmt, die unheilbar kranke Kinder begleiten.

„Wir versuchen, mindestens einmal im Jahr für einen guten Zweck zu spielen. Damit können wir ein bisschen auf wichtige Dinge aufmerksam machen, die im Alltagstrubel oft untergehen“, erzählte Sinnflut-Sänger Michael Kersting und machte eines dennoch vorneweg klar: „Das soll kein Betroffenheitskonzert werden!“ Entsprechend lautstark knallten Uptempo-Ohrwürmer wie „Dein Name ist Zukunft“ oder „Nicht wie du“ zwischen die Kirchenmauern.

Eigens geschriebene Streicherarrangements

Die bewährte Rock-Besetzung peppte das Quintett immer wieder mit Einlagen auf Trompete oder Mundharmonika und der ein oder anderen Proberaum-Anekdote auf, vor allem aber mit zwei Gästen: Martin Engels und Katharina Wohlfahrt aus dem Landesjugendorchester NRW unterstützten die Band an Geige und Cello mit eigens geschriebenen Streicherarrangements – eine Klangfarbe, die nicht nur den Balladen gut zu Gesicht stand.

Während das Publikum ältere Stücken wie „Bleib doch liegen“ bereits textsicher mitsang, hatten Sinnflut auch in Sachen Songauswahl Neuigkeiten dabei: „Ich wär‘ soweit“ und der sommerliche Rhythmus von „Alles ist dabei“ gaben einen Vorgeschmack auf ihr neues Album.

Begeisterte Kinder und Hospizmitarbeiter

Am meisten Spaß an all dem hatten die, denen der Abend gewidmet war: Die Kinder und Mitarbeiter der Hospize verfolgten den Auftritt sichtlich begeistert aus der ersten Reihe und feierten die Show, die Sinnflut ihnen lieferten. Dem Rest des Publikums hatte zuvor eine Dokumentation gezeigt, wie die zwölfjährige Heike Harwig bei den kleinen und großen Herausforderungen des Alltags unterstützt wird.

„Es sind diese besonderen Momente, an die man noch Wochen später zurückdenkt“, hatte das lebenslustige Mädchen da festgestellt. Für einen davon dürften Sinnflut am Freitag gesorgt haben.