Hagen. Die Stadtbücherei stellt ihr Ausleihsystem in den Dienst der Technik. In zwei Jahren soll in der Hauptstelle auf der Springe ein Automat die Ausleihe übernehmen – eine Aufgabe, die heute noch Fachangestellte für Medien sowie Bibliothekarinnen, leisten.
Die Stadtbücherei stellt ihr Ausleihsystem in den Dienst der Technik. In zwei Jahren soll in der Hauptstelle auf der Springe ein Automat die Ausleihe übernehmen – eine Aufgabe, die heute noch Fachangestellte für Medien sowie Bibliothekarinnen, leisten.
Heute klebt in jedem Medium – Buch, Kassette, CD, DVD – ein Barcode, ähnlich wie an Lebensmitteln aus dem Supermarkt. Der soll ab 2013 durch einen kleinen Chip ersetzt werden, die sogenannte RFID-Technologie (Radio Frequency Identification).
Mehr Zeit für eine Beratung
Diesen Chip sollen die Büchereinutzer dann selbsttätig an der Ausleihstation vor eine Antenne halten. Die Informationen werden automatisch auf dem Benutzerkonto gespeichert. Am Ende gibt’s eine Quittung. Eine Bibliothekarin ist nicht mehr notwendig.
„Die Kolleginnen freuen sich darauf, zukünftig wieder mehr Zeit in die Beratung investieren zu können“, sagt Jochen Becker, Leiter der Volkshochschule, unter dessen Dach die Bücherei steckt. Obwohl die Ausleihzahlen, der Beratungsbedarf und die Kassengeschäfte (Ausleihgebühren für elektronische Medien) erheblich gestiegen sind, hat die Personalentwicklung nicht stand gehalten.
2001 verfügte die Bücherei noch über 41 Stellen, demnächst werden es nur noch 31 sein. Allerdings wird eine Stelle auch durch die Umstellung auf das Selbstverbuchungssystem wegfallen, um dadurch rund 40.000 Euro einzusparen. Der Personalbedarf soll nach einem Jahr Selbstverbuchung nochmals überprüft werden.
Finanzielle Unterstützung
Die Kosten für die Umrüstung belaufen sich auf rund 202.000 Euro, allein 35.000 Euro sind für die Umetikettierung der Bücher veranschlagt. „Wir müssen jedes Buch in die Hand nehmen“, veranschaulicht Becker. Das soll im laufenden Betrieb geschehen. Finanzielle Unterstützung erhofft sich die Stadt von Seiten des Landes.
„Laut Auskunft der Bezirksregierung Arnsberg stünden der Stadt bis zu 100.000 Euro für die Maßnahme zur Verfügung“, so Becker. In 2011 hielt NRW 1,4 Millionen Euro dafür bereit, Bibliotheken bei der Einführung der neuen Technologie zu bezuschussen. In der Region haben Büchereien in Münster, Wuppertal, Oberhausen oder Düsseldorf ihre Ausleihen bereits umgerüstet.