Hagen. Mit einem neuen Internetauftritt vereinfachen drei Hagener Bibliotheken, die schon seit 13 Jahren kooperieren, die Suche nach Medien. Die Zusammenarbeit der Einrichtungen der Fernuniversität, der Fachhochschule Südwestfalen sowie der Stadt Hagen hat bundesweit Vorbildcharakter.

Als Pioniere sehen sie sich. Weil sie schon zu einer Zeit kooperierten, als das in der Branche noch gänzlich unüblich war. Und auch heute noch ist die Zusammenarbeit zwischen Stadtbücherei sowie den Bibliotheken von Fachhochschule Südwestfalen und Universität so eng wie in kaum einer anderen Kommune bundesweit. Beleg ist ein neugestalteter gemeinsamer Internetauftritt.

„Damit haben die Nutzer der drei Bibliotheken durch eine Abfrage Zugriff auf mehr als eine Millionen Medien“, erklärt Andrea Steffes , Leiterin der Stadtbücherei, „und zwar unabhängig davon, bei welcher Bibliothek sie angemeldet sind.“

Bücher bewegen sich zu Kunden

Über die sogenannte „Stadtleihe“ können Bücher oder CDs von einer zur anderen Bibliothek geliefert werden (Kosten: 1,50 Euro). „Die Bücher bewegen sich zu den Kunden und nicht umgekehrt“, beschreibt Steffes die Idee.

Neu ist eine Suchmaske auf der Startseite des gemeinsamen Internetportals (www.inforaum-hagen.de), die die Kataloge aller drei Bibliotheken gleichzeitig nach einem bestimmten Schlagwort durchforstet. Gebündelt ist auf der neugestalteten Homepage auch der Service für Schulen. „Lehrer können genau erkennen, wer für sie und ihre Schüler der geeignete Ansprechpartner bei der Suche nach Informationen sein kann.“

Geheim-Tipps in der Region

Daneben rückt das Portal auch weitere Bibliotheken als Alternative in den Mittelpunkt. „Neben den städtischen Bibliotheken gibt es auch solche, die zum Teil zu sehr bestimmten Themen Literatur anbieten“, sagt Ingrid Tönges, Leiterin der Bibliothek der Fachhochschule, „viele davon - wie beispielsweise die im Freilichtmuseum - sind einer breiteren Öffentlichkeit kaum bekannt.“ Zum Teil finden sich Verbindungen zu Online-Katalogen, Ansprechpartner und Öffnungszeiten der jeweiligen Einrichtungen.

Wichtig ist den Beteiligten auch, mit Vorurteilen aufzuräumen. „Es gibt immer noch die Ansicht, dass Hochschulbibliotheken nur den Studenten offenstünden“, sagt Karin Michalke, Leiterin der Bibliothek der Fernuniversität. „Das ist keineswegs so. Wir haben keine heiligen Hallen. Wir wollen, dass die Menschen zu uns kommen.“