Hagen-Mitte. (-mw-) Es keimt neue Hoffnung, das leerstehende Schwenke-Center wiederzubeleben. Noch in diesem Monat soll sich entscheiden, ob der bundesweit agierende Offenburger Projektentwickler "Freiherr von Maydell", der auf der Hasper Brandt-Brache p
Besitzer des seit Jahren leerstehenden 10 000-Quadratmeter-Komplexes ist die Deka-Immobilien-GmbH, ein Zusammenschluss aus Deka-Immobilien-Invest-GmbH und der West-Invest-Gesellschaft. Das Finanzunternehmen, das treuhänderisch mit dem Vermögen seiner Anleger agiert, hatte die prominente Hagener Innenstadt-Immobilie seit der Schließung des Warenhaus-Komplexes relativ leidenschaftslos, aber vor allem vergeblich versucht, weiterzuvermieten und damit hohe Verluste im Rahmen des "Hannibal-Portfolios" eingefahren. Mit der jetzt anstehenden Vermarktung einzelner Objekte aus dem Portfolio besteht die Chance, das Schwenke-Center in andere Hände zu veräußern. Maydell hat ein entsprechendes Angebot vorgelegt, über das in den nächsten zehn Tagen der Deka-Immobilien-Vorstand in Düsseldorf entscheiden will.
"Wir planen, 12 bis 14 Millionen Euro in den Komplex zu investieren", kündigt Heinz Windhäuser, Geschäftsführer des Offenburger Projektentwicklers an. Dabei denkt er an die Ansiedlung verschiedener Fachmärkte aus den Bereichen Lebensmittel, Drogerie und Textil. "Nichts exklusiv Hochwertiges, sondern eben die Basisversorgung um die Ecke. Entsprechende Mietabsichtserklärungen für den überwiegenden Teil der Flächen liegen uns bereits vor", lässt der Unternehmer keinen Zweifel daran, dass Maydell das Objekt kaum erwerben würde, wenn eine Weitervermietung nicht gesichert wäre.
Auch mit der Kaufland-Gruppe hatte Maydell verhandelt. Doch das Lebensmittel-Handelsunternehmen aus Neckarsulm bestand in den Verhandlungen auf einen kompletten Abriss des Objektes und einen maßgeschneiderten Neubau. Da sich diese Forderung kaum wirtschaftlich tragbar umsetzen lässt, setzt Kaufland jetzt ausschließlich auf den angesichts der kritischen Umweltbelastungen höchst umstrittenen Bettermann-Standort.
Derweil plant Maydell vor allem in die Tiefgarage des Schwenke-Centers zu investieren, deren Zufahrt nur von der Augustastraße aus durch eine wenig kundenfreundliche Grusel-Rampe zu erreichen ist. "Diesen Höllenschlund wollen wir verlegen und somit eine deutlich flachere Einfahrt mit vertretbarem Gefälle schaffen", beschreibt Windhäuser sein Konzept. Außerdem müssten die Parkdecks, in die auch Wasser eindringt, umfassend saniert und durch ein völlig neues Lichtkonzept freundlicher gestaltet werden. Zudem soll ein zusätzlicher Aufzugschacht die langen Wege in der Tiefgarage verkürzen und die Ladenlokale besser erreichbar machen. Eine ebenfalls geplante Sanierung der Fassaden könnte dem östlichen Eingang in die Hagener Innenstadt zusätzliche Attraktivität verleihen. Die Hagener Stadtplaner, aber auch die Einzelhändler der "(M)unteren Elbe" atmen auf, wenn die Hüter der Deka-Immobilien-Fonds den zum Schandfleck abgerutschten Komplex jetzt wieder für sinnvolle planerische Ideen freigegeben würden.