Hagen. .

Die gewünschte Landesunterstützung für die NRW-Theater bleibt wohl aus. Das jedenfalls ist das erste Signal aus Düsseldorf. Die Hagener Politik reagierte unterschiedlich. „Ich bin erstaunt und erschrocken“, gab CDU-Fraktionschef Wolfgang Röspel zu Protokoll. „Aber da scheint auch noch einiges vorläufig zu sein.“

Besonders stößt dem Christdemokraten dabei auf, dass die Signale vor der Landtagswahl anders gewesen seien. „Strukturen sollten erhalten bleiben, hieß es damals unisono. Käme nun ein klares Nein, wäre das verheerend“, so Röspel. Nun gelte es, die weiteren Entwicklungen abzuwarten. „Ich hoffe auf eine Annäherung. Daher dürfen nun auch nicht sofort Strukturen verändert werden“, so Röspel.

Keine Preiserhöhungen, keine Fusionen

Genau in diese Richtung denkt die SPD. „Wir müssen jetzt zeigen, dass wir bereit sind, Strukturen zu verändern. Dafür kann es ja auch geringe Mittel vom Land geben“, sagt Fraktionsvorsitzender Mark Krippner mit Verweis auf den Ratsantrag im Rahmen der Debatte um das Haushaltssicherungskonzept. Darin bekennt sich die SPD zum Hagener Theater mit all seinen Sparten, schließt allerdings moderate Preiserhöhungen ebenso wenig aus wie Fusionen. Schließlich gehe es beim Erhalt der Sparten lediglich darum, dass der Spielbetrieb erhalten bliebe, wie Krippner betont. „Diesen Antrag müssen wir wieder aufleben lassen. Gerade den Auftrag an den OB, Gespräche mit Land und umliegenden Gemeinden über eine Neuausrichtung zu führen“, fordert Krippner. Die Annahme dieses Antrages scheiterte allerdings in der Sitzung daran, das zwei Genossen aus der hinteren Reihe nicht mit ihrer Fraktion stimmten.

Claus Thielmann, Fraktionschef der FDP, zeigte sich „enttäuscht, aber nicht sonderlich überrascht“ über das Signal aus Düsseldorf. Hagen müsse nun offenbar selber klar kommen, auch wenn die Verhandlungen weiter gingen. „Von Kooperationen halte ich wenig. Unter den Voraussetzungen kann es nur über abspecken gehen, etwa in Form einer Reduzierung der Produktionen“, so Thielmann. Wie genau die Marschroute der FDP aussehen wird, soll heute bei einem Treffen mit der CDU besprochen werden.

„Keiner im Hause hat mit der Unterstützung gerechnet.“

Jörg Fritzsche von den Grünen fordert eine geschlossene Hagener Antwort. „Es kann jetzt nicht mehr um parteiprofilierte Aktionen gehen.“ Schließlich gehe es darum, alle Sparten des Theaters zu erhalten. „Da ist es hilfreich, dass sich alle Parteien in diesem Sinne positioniert haben. Dies gilt es nun auch nach Düsseldorf zu kommunizieren.“

„Das Signal aus Düsseldorf ist sicher nicht das, was wir gewünscht haben“, sagt Intendant Norbert Hilchenbach. „Allerdings hat auch keiner im Hause mit einer Unterstützung von mindestens 20 Prozent gerechnet.“

„Ich halte das Gespräch vom Montag für den Beginn längerer Diskussionen. Allerdings wird es das Urteil des Verfassungsgerichtes der Landesregierung nicht leichter machen, Zusagen zu geben“, schätzt Hilchenbach.

Auch beim Ensemble sei nicht gerade „grenzenlose Euphorie“ ausgebrochen. Allerdings müsse der Betrieb weiter gehen.

Theaterkonferenzen hält Hilchenbach für positiv, wenn dort nicht Konkurrenzkämpfe um Landesmittel ausgefochten werden müssten. „Die Konditionen, um an Teile der 4,5 Mio. € zu kommen, sind erschreckend. Das hat mit Sicherung der Strukturen nichts zu tun“, betont Hilchenbach und hofft auf das Intendantengespräch am kommenden Montag.