Hagen. .

Recht desillusioniert traten Oberbürgermeister Jörg Dehm und Kulturdezernent Dr. Herbert Bleicher am Montagabend den Heimweg aus Düsseldorf an. Das Spitzengespräch, zu dem die NRW-Landesregierung eingeladen hatte, war wenig vielversprechend verlaufen. Die erhoffte, finanzstarke Theater- und Orchesterförderung für durch NRW-Städte betriebene Kulturhäuser bleibt demzufolge aus.

„Wir haben uns mehr erhofft; unsere Erwartungen wurden leider nicht erfüllt“, fasste Dehm das Gespräch, das eigentlich schon im Dezember stattfinden sollte und an dem die Verwaltungsoberen von 17 NRW-Städten, die ein Theater betreiben, teilnahmen, zusammen. Ute Schäfer, NRW-Minis­terin für Familie, Kultur und Sport, habe klare Grenzen in puncto finanzieller Unterstützung der Bühnen aufgezeigt. „Eine Mitfinanzierung in Höhe von 20 Prozent des Gesamt-Theater-Etats, wie sie der Deutsche Städtetag gefordert hat, ist demnach reine Utopie“, so Dehm enttäuscht. Klarere Vorstellungen über den Erhalt der Theater hätte er, Dehm, sich ebenso gewünscht wie eindeutig formulierte Lösungsvorschläge und eine klar aufgezeichnete Zeitachse. „Wir kommen nicht so recht weiter, auch nach dem Gespräch nicht. Und im Bereich Rechtsformänderung, die wir für das Hagener Theater planen, hat uns die Runde auch nichts gebracht.“

Deutlicher Position beziehen

Hagens Oberbürgermeister hofft, genau wie seine Kollegen aus den anderen NRW-Städten, dass das Land künftig deutlicher Position bezieht und sich klar äußert, ob es alle Stadttheater erhalten will oder ob es die Theaterlandschaft in den kommenden Jahren aufgrund finanzieller Knappheit grundlegend verändern will, sprich über Schließungen bzw. Spartenschließungen ernsthaft nachdenkt.

Künftig soll es weitere „Round Table“-Gespräche in Düsseldorf geben, an denen Vertreter des Innenministeriums sowie die Kulturdezernenten und die Theaterintendanten der betroffenen Städte (neben Hagen u.a. auch Dortmund, Essen, Köln und Aachen) teilnehmen, geben.

Ein kleiner Hoffnungsschimmer: Ministerin Schäfer will den NRW-Stadttheatern einmalig 4,5 Mio. Euro für unterschiedliche Theater-Konzepte und -Projekte zur Verfügung stellen.