Breckerfeld/Siegen. Die Spur der Mafia führt bis nach Breckerfeld. Gegen drei Siegener wird jetzt Anklage erhoben. Wo stehen die Ermittlungen zum Angelparadies?
Nach einem großen Schlag der Behörden gegen die international agierende italienische Mafia ’Ndrangheta geht es nun vor Gericht: Die Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen drei Beschuldigte aus Siegen erhoben, die dort ein Eiscafé zur Unterstützung der kriminellen Mafiaorganisation betrieben haben sollen - so der Vorwurf.
Nach mehreren Durchsuchungen und Festnahmen führte die Spur des Hauptverdächtigen (62) die Ermittlungsbehörden im Mai 2023, also vor einem Jahr, bis nach Breckerfeld, ins abgelegene Steinbachtal. Der Mann aus Hattingen, der als führender Kopf ein internationales Betäubungsmittel-Netzwerk betrieben und Kokain für die Mafia geschmuggelt haben soll, war Besitzer des Angelparadieses in Breckerfeld. Dort sollen unter anderem Mafia-Gelder gewaschen worden sein. Er sitzt in Untersuchungshaft. Anklage hat die Staatsanwaltschaft in dieser Sache jedoch noch nicht erhoben.
Alle Hintergründe zum Ndrangheta-Fall
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Die Ermittlungen dauern an
Denn während es im Siegener Fall nun um eine Terminierung für die Hauptverhandlung gegen die Beschuldigten geht, ist man im Breckerfelder Fall noch nicht so weit. „Die Ermittlungen dauern hier nach wie vor an“, sagt Julius Sterzel, Sprecher der zuständigen Staatsanwaltschaft in Düsseldorf, auf Nachfrage der Redaktion.
Er hatte bereits zuletzt erklärt, dass es sich um umfassende Ermittlungen mit zahlreichen Beschuldigten und einer Menge an Datenträgern, die ausgewertet werden müssten, handele. Wann demnach die Ermittlungen abgeschlossen oder Anklage erhoben werden könnte, könne man zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung gilt die Unschuldsvermutung.
Das Angelparadies selbst ist seit der Durchsuchung vor einem Jahr geschlossen. Das Veterinäramt des Ennepe-Ruhr-Kreises kümmert sich um die Versorgung der Fische in den Teichen.