Hagen. Tausende Laster nutzen Hagen, um zwischen A45, A46 und A1 abzukürzen. Das Stadtgebiet leidet. Und alle schauen zu.
Wie Lkw-Abkürzungsverkehre zwischen den Autobahnen A45, A46 und A1 das Stadtgebiet zerstören, hat diese Zeitung hinreichend berichtet. Seit über vier Jahren ist die Lokalpolitik dran, die Verwaltung zu ermutigen, ein Durchfahrtsverbot für all jene Lkw bei der Bezirksregierung zu erwirken, die im Stadtgebiet nicht ihr Ziel haben. Passiert ist - bis auf meterlange Schriftwechsel - überhaupt nichts.
Abkürzungsverkehre zwischen Anschlussstellen
Die Verwaltung selbst hatte – nachdem einst die CDU unter der Führung von Martin Erlmann im Hagener Norden vorgelegt hatte – im Juni 2020 eine Verfolgungszählung veranlasst. Das Ergebnis: Ein großer Teil der Lastwagen, die an der Anschlussstelle Hagen-West die A1 verlässt, fährt in Hagen-Mitte wieder auf die A45. Somit sparen die Lkw einen Umweg über das Westhofener Kreuz. „Die gleiche Verteilung ist auch für etwaige Abkürzungsverkehre zwischen den Anschlussstellen Hagen-Nord und Hagen-Süd anzunehmen“, hieß es seinerzeit in einer Vorlage, die auch politischen Segen erhielt.
Andere Städte legen vor
Knappe vier Jahre später ist eigentlich alles genauso wie es war. Die Laster donnern durch die Stadt, rumpeln Straßen und Randsteine kaputt, machen Lärm. Nur dass Hagen jetzt noch zum Auswirkungsgebiet der A45-Brückensperrung gehört und seine marode Hochbrücke in Altenhagen jüngst selbst für Lkw sperren musste.
Dass es in Köln und Dortmund bereits Durchfahrtsverbote für Lkw gibt, darauf ist durch die Politik ordentlich hingewiesen worden. Schon vor Jahren. Die Verwaltung reagierte mit einem Wust von Einschränkungen und Klappt-nicht-Hinweisen. Mal schauen, wann wir in Hagen endlich strengere Maßnahmen ergreifen. Vermutlich, wenn mal eine Brücke einstürzt.