Hagen. Richtfest am Polizeipräsidium Hagen: Nach dem Um- und Neubau wird es genügend Platz für 700 Mitarbeiter geben. 15 Zellen werden auch neu gebaut.

Hoher Besuch aus Düsseldorf: Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul erschien am Freitagnachmittag zum Richtfest des neuen Polizeipräsidiums Hagen auf der Hoheleye. Er wollte ein Zeichen setzen. „Es ist wichtig, dass wir denjenigen, die dafür sorgen, dass wir sicher leben können, angemessene Arbeitsbedingungen verschaffen“, erklärte er und lobte, dass in Hagen durch die Kernsanierung des 1974 errichteten Bestandsgebäudes Altbewährtes und Neues kombiniert würden: „Es ist klug, hier die Substanz zu erhalten.“

OB Erik O. Schulz, Polizeipräsidentin Ursula Tomahogh, Innenminister Herbert Reul sowie Anke Richter und Gabriele Willems (beide Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes NRW) beim Richtfest in Hagen.
OB Erik O. Schulz, Polizeipräsidentin Ursula Tomahogh, Innenminister Herbert Reul sowie Anke Richter und Gabriele Willems (beide Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes NRW) beim Richtfest in Hagen. © Alex Talash | Alex Talash

Der Neubau gilt als wichtiger Schritt zur Nachhaltigkeit und genügt energetisch dem heutigen Stand der Technik als auch modernen polizeilichen Ansprüchen. „Für Polizistinnen und Polizisten ist ein starkes Dach über den Köpfen wichtig. Hier entsteht ein Ort, wo nahezu alle Organisationseinheiten ihre neue dienstliche Heimat finden werden“, betonte Reul.

Werkstatt ist bereits fertiggestellt

In dem neuen, viergeschossigen Anbau werden das Polizeigewahrsam (16 Zellen), die Leitstelle, die Kantine und Labore der kriminaltechnischen Untersuchung untergebracht. Die Werkstatt wurde bereits fertiggestellt. Durch die Sanierung und den Anbau wird das Polizeipräsidium Hagen erweitert. Auf insgesamt 16.500 Quadratmetern finden die rund 700 Mitarbeiter zukünftig Platz.

Die Arbeiten am Polizeipräsidium Hagen liegen im Zeitplan.
Die Arbeiten am Polizeipräsidium Hagen liegen im Zeitplan. © Alex Talash | Alex Talash

Die neuen Räumlichkeiten werden speziell an die Bedürfnisse der Polizei Hagen angepasst. Die vergrößerte Leitstelle erhält die neueste technische Ausstattung. „Wir freuen uns darauf, unser neues Polizeipräsidium im übernächsten Jahr zu beziehen“, so Polizeipräsidentin Ursula Tomahogh, die daran erinnerte, dass während der Bauarbeiten ein großer Teil der Beamten ins ehemalige Telekom-Gebäude auf dem Höing umgezogen ist: „Nach Jahren der räumlichen Trennung werden wir in absehbarer Zeit wieder in einem zentralen Polizeipräsidium zusammenarbeiten können.“

340 Parkplätze und viel Photovoltaik

Erst nach der Fertigstellung des Neubaus ist der Rückbau der zwei- und fünfgeschossigen Anbauten aus den 70er-Jahren geplant, die sich hinten heraus auf dem Gelände befinden - und die Fertigstellung des Hochhauses. Anschließend werden die Außenanlagen und neuen Parkplatzflächen fertiggestellt. Es entstehen rund 340 Parkplätze, auch Ladestationen für E-Autos sind vorgesehen.

Die Fassaden sollen in hellen Naturtönen gestaltet werden.
Die Fassaden sollen in hellen Naturtönen gestaltet werden. © Alex Talash | Alex Talash

Mehrere Photovoltaikanlagen, eine Wärmepumpenanlage zur Beheizung sowie eine Wärmerückgewinnung vom benachbarten Rechenzentrum sorgen ebenso für Energieeffizienz wie neue Fenster, eine Isolierung der Fassade und modernste Gebäudetechnik. Die Fassaden des Hochhauses und des Neubaus werden in hellen, beigen Naturtönen gehalten, beide Gebäude bleiben jedoch als einzelne Elemente erkennbar.

Zentrum der Kriminalitätsbekämpfung

Das Hagener Polizeipräsidium hat als Zentrum der Kriminalitätsbekämpfung in seinem Zuständigkeitsbereich rund 1,3 Millionen Menschen - ein Gebiet, das sich bis in den Kreis Siegen-Wittgenstein erstreckt. Oberbürgermeister Erik O. Schulz freute sich, dass die Hagener Polizei NRW-weit die beste Aufklärungsquote vorweisen könne: „Ich hoffe, dass das mit dem Neubau so bleibt.“

Richtfest war am Freitag für den Neubau des Polizeipräsidiums Hagen auf der Hoheleye.
Richtfest war am Freitag für den Neubau des Polizeipräsidiums Hagen auf der Hoheleye. © Alex Talash | Alex Talash

Die Arbeiten liegen gut im Zeitplan, der vorsieht, dass der Neubau Mitte 2025 fertiggestellt und das Hochhaus 2026 saniert ist. Zu den Gesamtkosten lassen sich auch weiterhin keine Angaben machen, von rund 100 Millionen Euro war einst einmal die Rede.