Hagen. Ganz im Süden von Hagen staut sich rund um eine komplizierte Kreuzung in Rummenohl der Verkehr. Warum das unabänderlich scheint.
Jährlich grüßt das Murmeltier: Es war im Februar 2023, als die beiden Grünen-Politiker Wolfram Schroll und Rüdiger Ludwig zu einem Ortstermin direkt an der Bundesstraße 54 im Zentrum von Rummenohl eingeladen hatten. Lkw reihte sich an Lkw. Autos dazwischen. Nichts ging mehr. Der Stau ging weit zurück. In Richtung Hagen und in Richtung Schalksmühle.
Würde man sich heute in Höhe des Hotels Dresel gegenüber einem Bahnübergang treffen, den seit geraumer Zeit kein Zug mehr quert, würde sich genau dasselbe Bild wie vor einem Jahr bieten. Es herrscht Stillstand der Rechtspflege im äußersten Süden.
Vorstoß der Politik
Ein Umstand, den weder Hagen Aktiv noch Bündnis 90/Die Grünen so akzeptieren wollen. Also hatten die beiden Fraktionen in der zuständigen Bezirksvertretung Eilpe/Dahl noch einmal einen Vorstoß unternommen. „Dabei geht es uns vor allem um die Zukunft“, erläutert Wolfram Schroll. „Denn unseres Wissens nach sollen ab April die Züge der Regionalbahn wieder von Rummenohl aus bis Lüdenscheid rollen.“
Neben der ohnehin komplexen Ampelsituation kommt dann noch ein im Stunden-Rhythmus für mehrere Minuten geschlossener Bahnübergang hinzu. Das Linksabbiegen auf der B 54 in Richtung Lüdenscheid Nord wird dann unmöglich. Und weil es keine eigene Spur für Abbieger gibt, stehen auch all jene, die gern geradeaus fahren möchten, gleich mit im Stau.
Verkehr anders steuern
Für Wolfgang Schroll steht fest: „Es gibt Möglichkeiten, den Verkehr in Rummenohl anders zu steuern. Man muss es nur wollen.“ Er, so der Politiker, habe sich mit dem Ampel-Hersteller Siemens in Verbindung gesetzt und sich über intelligente Steuerungsmöglichkeiten informiert. Darüber hinaus könne auch ein Abschalten der Ampel hinter dem Hotel Dresel - dort zweigt der Bührener Weg in Richtung Breckerfeld ab - schon für Entlastung des Knotenpunkts sorgen. „Die Zahl der Autos, die von dort aus auf die B 54 abbiegen wollen, ist äußert überschaubar.“
Der Fachbereich Verkehr wiederum sieht das anders. In einer Antwort auf die Anfrage von Hagen Aktiv und den Grünen heißt es im feinen Verwaltungssprech unter anderem: „Mögliche Verbesserungen liegen im Wesentlichen in Zeitbereichen mit niedriger Verkehrsnachfrage (z.B. nachts). Große Kapazitätsgewinne sind aufgrund der ungünstigen Knotentopografie nicht zu erwarten und im größeren Kontext der Umleitungs- und Umfahrungsverkehre auch nicht zweckdienlich.“
Bahnübergang: Rot in alle Richtungen
Und mit Blick auf den Bahnübergang: „Durch die ungünstigen räumlichen Randbedingungen muss die Lichtsignalanlage am Bahnhof Rummenohl allen Kfz-Richtungen ,Rot‘ zeigen, wenn die Schranke am Bahnübergang geschlossen ist.“ Das bedeute, dass eine „Verringerung der Kapazität und damit der Leistungsfähigkeit der Signalanlage unausweichlich“ sei. Abgesehen davon sei davon auszugehen, dass durch die Wiederinbetriebnahme des Bahnübergangs die B 54 als Ausweichstrecke an Attraktivität verliere.
Eine Argumentation, der Wolfgang Schroll nicht folgen kann. „Hier wird einfach nichts getan. Das wollen wir so nicht akzeptieren.“