Hohenlimburg. Hundert Geflüchtete sollen in Wohncontainern am Kirchenberg in Hohenlimburg einziehen. Zu den Plänen gibt es neue Details - und Kritik:
Zu den geplanten Wohncontainern für Geflüchtete auf dem Kirchenberg-Parkplatz will die Stadt Hagen eine Bürgerversammlung organisieren. Darauf hat sich der Krisenstab in seiner Sitzung am Mittwoch verständigt. Der Termin ist aber noch offen.
Zudem steht fest, dass Frauen und Familien in die Container einziehen sollen. In der Nachbarschaft kursiert derweil eine Unterschriftenliste, die sich gegen die geplanten Wohncontainer ausspricht. Auch eine Online-Petition gegen das Containerdorf wurde gestartet.
Ansprechpartner für Einrichtung
Wann die Geflüchteten auf dem Parkplatz am Kirchenberg ziehen, das ist noch unklar. Doch das Thema bewegt besonders im nahen Umfeld. Mit einer Bürgerversammlung will die Stadt für Klarheit sorgen und Bürgerinnen und Bürger ausführlich informieren, noch bevor die Geflüchteten einziehen. Zudem werde ein fester Ansprechpartner benannt, der bei Fragen rund um den Betrieb des Standortes zur Verfügung stehe, wie die Stadt nun mitteilte.
Um den weiter starken Zuzug aus Osteuropa und den Zuweisungen von Geflüchteten in das Hagener Stadtgebiet abzufedern, sucht die Verwaltung nach neuem Wohnflächen. Der städtische Parkplatz am Kirchenberg soll für Entlastung sorgen und rund hundert Geflüchteten eine Unterkunft bieten.
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Frauen und Familien
Dabei sollen nur Familien und alleinreisende Frauen in die Wohncontainer einziehen. Darauf hat sich der Krisenstab verständigt. Mit dem Einzug der Menschen soll parallel die Sporthalle in der Kapellenstraße leergezogen werden und wieder für den Schul- und Vereinssport zur Verfügung stehen.
Um den Betrieb auf dem Parkplatz nicht zu sehr einzuschränken, werden die Wohncontainer am Ende des Geländes aufgebaut, berichtet die Stadt. So stünden weiter genug Parkfläche für Fahrzeuge zur Verfügung. Auch der Sportbetrieb am Kirchenberg könne wie gewohnt durchgeführt werden, betont das Servicezentrum Sport. Die Container sind unter anderem mit sanitären Anlagen ausgestattet, sodass diese komplett autark betrieben werden. „Gewährleistet ist zudem die Ver- und Entsorgung mit Strom, Wasser oder Abwasser“, so teilt die Stadt mit. Entsprechend gebe es durch die Wohncontainer keine Einschränkungen für die Sportlerinnen und Sportler oder Besucherinnen und Besucher - auch nicht für die Einrichtungen des nahen Erich-Berlet-Stadions.
Anwohner haben Bedenken
Auch wenn bislang noch unklar ist, wann die Container kommen und die Geflüchteten einziehen, bewegt das Thema besonders in der direkten Nachbarschaft. „Ich befürchte, das wird eine dauerhafte Einrichtung“, sagt Peter Herröder, der direkt gegenüber dem Parkplatz am Kirchenberg wohnt. Die Sorge in der Nachbarschaft sei groß, dass die Wohnungen aufgrund der Wohncontainer an Wert verlieren - „und ich sehe das auch so“.
Unterschriften gegen die Pläne
Es kursiere eine Unterschriftenliste, die Stimmen gegen den Aufbau der Wohncontainer am Kirchenberg sammelt. Er habe noch nicht unterschrieben, sagt Heeröder. „Ich will erstmal abwarten, was Fakt ist“, erhofft er sich bald mehr Details über die Pläne von der Stadt. Erfahrungen mit Geflüchteten gab es zuletzt durch mehrere Ukrainer, die in der Nähe eingezogen sind. Die seien bisher aber nicht aufgefallen, sagt der Hohenlimburger.
Neben der Unterschriftenliste gibt es auch eine O: nline-Petition, die sich gegen den Aufbau der Wohncontainer am Kirchenberg ausspricht und Protestler vereint. Gut 500 Personen (Stand 7. Februar, 14 Uhr) haben bislang per Klick ihre Zustimmung signalisiert.
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Zehner setzen auf gutes Miteinander
Der SV Hohenlimburg 1910, dessen Sportstätte direkt an den Parkplatz grenzt, hat sich in seiner Vorstandssitzung mit den geplanten Wohncontainern befasst. „Wir bauen darauf, dass es ein gutes Miteinander gibt und keine Beeinträchtigung für den Sportbetrieb“, sagt Willi Strüwer (CDU), der als Beirat der Sitzung beiwohnte. „Es ist wichtig, dass Vorbehalte mit Fakten ausgeräumt werden. Wenn die Pläne der Stadt konkret sind, dann muss vernünftig informiert werden.“ Angstmacherei helfe da wenig. „Es kommen nicht hundert Kriminelle, sondern hundert Geflüchtete.“ Der weitläufige Parkplatz am Kirchenberg, der einst auf mehrere tausend Besucher für das ehemalige Freibad und das Stadion ausgelegt war, werde zudem durch die wenigen Wohncontainer für hundert Geflüchtete kaum beeinträchtigt. „Das Wort ‚Containerdorf‘ ist für so eine Anlage viel zu hochgegriffen.“
Informationen zu den weiteren Planungen und einem möglichen Zeitplan für das Aufstellen der Wohncontainer will die Verwaltung in der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung Hohenlimburg am Donnerstag, 29. Februar, um 16 Uhr mitteilen.