Breckerfeld/Schalksmühle. Familie Piepenstock steht nach dem Großbrand noch unter Schock: Der teure Melk-Roboter ist dahin. Die Familie hofft auf eine schnelle Lösung.
Hätte die Lieblingskuh ihrer Tochter in der Nacht nicht gekalbt, „dann hätten wir das Feuer vielleicht gar nicht bemerkt. Wir sind einfach dankbar, dass wir unverletzt sind und dass es allen Tieren gut geht“, sagt Kirsten Piepenstock zwei Tage nach dem verheerenden Feuer.
Die Flammen haben den Melk-Roboter zerstört, Teile der Leitungen geschmolzen und großen Schaden angerichtet. „In der Hütte waren auch Materialien wie ein Hochdruckreiniger gelagert“, sagt die Hofbesitzerin, die mit ihrer Familie über die Hofmolkerei die Direktvermarktung mit einem Milchwagen in angrenzenden Städten übernimmt und das beliebte Huxhardter Milchhäusl betreibt.
Der Betrieb muss ruhen
Der Brand war ein schwerer Schlag für den kleinen Familienbetrieb. „Ohne Melken läuft der Betrieb nicht. Denn ohne den Melk-Roboter können wir nicht melken“, sagt Kirsten Piepenstock niedergeschlagen. Einige Milchkühe sind in der Zwischenzeit bei einem befreundetem Landwirt untergekommen. Die restlichen Tiere konnten in den Stallungen auf dem Hof bleiben, der genau auf der Stadtgrenze zwischen Breckerfeld und Schalksmühle liegt. „Viele Kühe sind aktuell trocken gestellt, da sie bald kalben - sie konnten also bei uns bleiben.“
Insgesamt 60 Kühe leben auf dem Hof, hinzu kommen Pferde und Katzen. Alle haben den Brand unbeschadet überstanden - „zum Glück. Als ich den Brand bemerkt habe, bin ich sofort zu den Stallungen gerast und habe die Tiere auf die Weide getrieben. Wir hatten Glück. Und ohne die Feuerwehr, wer weiß - vielleicht hätten wir kein Dach mehr über dem Kopf.“
Einsatzkräfte schnell vor Ort
Das Feuer brach am späten Abend aus. Die Ursache ist noch unklar. „Ich stand in der Küche und wollte noch ein Körnerkissen in der Mikrowelle für meinen Mann warmmachen. Dann fiel plötzlich der ganze Strom aus - der Sicherungskasten sah aber in Ordnung aus“, erinnert sich die Hofbetreiberin an die Nacht zu Samstag. Erst, als sie aus dem Fenster sah, folgte der Schock. Die Hütte und der Melk-Roboter standen in Vollbrand. „Ich konnte nur die Feuerwehr rufen und mich um die Tiere kümmern.“
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Die Einsatzkräfte seien schnell vor Ort gewesen und hätten schnell reagiert und das Wohnhaus geschützt. „Wir hatten hier schon einige Übungen auf dem Hof, das hat sicher auch geholfen“, sagt Kirsten Piepenstock. Die Familie ist vor allem erst einmal dankbar. Dankbar, dass niemandem etwas passiert ist. Und dankbar für die Welle der Hilfsbereitschaft nach dem Feuer. „Es haben sich so viele Menschen bei uns gemeldet, die helfen möchten. Ein Kunde hat eine Spendenaktion ins Leben gerufen, das ist unfassbar.“
Hoffnung auf schnelle Lösung
Auch Anke Gams aus Breckerfeld war am Wochenende auf dem Hof. Mitten in der Nacht eilte sie nach einem Anruf mit ihrer Familie ihrer Bekannten zur Hilfe, um die Einsatzkräfte mit Tee, Cappuccino und warmer Erbsensuppe zu versorgen. „In so einer Situation, da macht man einfach und funktioniert, ohne groß zu überlegen. Das ist doch selbstverständlich“, betont die Breckerfelderin mit Blick auf ihren nächtlichen Einsatz. Auch für ihren Einsatz ist Familie Piepenstock dankbar.
Stand jetzt wird die Versicherung die Kosten für einen neuen Melk-Roboter übernehmen, die Ermittlungen zur Brandursache dauern an. „Wir müssen schauen, wie viel Geld zur Verfügung steht und wann die neue Technik einsatzbereit wäre. Wir hoffen, dass wir schnell wieder mit unserer Arbeit an den Start gehen können.“ Denn die laufenden Kosten gibt es natürlich weiter.